Maiblümchen, Königin und Optimist: Schiffe dieser Welt

Segelschiffe und Kreuzfahrer, Katamarane und Ruderfähren, legendäre Schiffe und Schiffslegenden.

Möglicherweise das erste urkundlich erwähnte Schiff: Die Arche Noah rettete die Menschheit und die Tierwelt. Die biblische Geschichte bietet Stoff für Monumentalfilme, der Schiffsname wird gerne von Tierpensionen und Gnadenhöfen verwendet. Viel Freude hatte ich am 2000-Teile-Puzzle der Arche Noah von HEYE.

 

Die Mayflower, das „Maiblümchen“, brachte 1620 die ersten Pilgerväter nach Nordamerika. Ein Nachbau der 28 m langen und 9 m breiten Fleute, auf dem sich damals 102 Passagiere und 31 Besatzungsmitglieder drängten, liegt im Hafen von Plymouth. Für Tüftler gibt es einen sehr schönen Holz-Modellbausatz der Mayflower im Maßstab 1:65.

 

1637 startete die Kalmar Nyckel in Göteborg zur ersten von insgesamt vier Fahren nach Nordamarika. Für damalige Zeiten ein Rekord. Die dreimastige Pinasse nahm auch am Schwedisch-Dänischen Krieg (1657) teil. Das Schiff sank gegen Ende des 17. Jh. Ein Nachbau liegt im Hafen von Provincetown.

 

Die „Bounty“ brach 1787 unter Führung von Lieutenant William Bligh in die Südsee auf, um Stecklinge des Brotfruchtbaums von Tahiti zu den Antillen zu bringen. Berühmt wurde das Segelschiff wegen der Meuterei auf der Rückreise – verfilmt wurde die „Meuterei auf der Bounty“ unter anderem mit Marlon Brando. Das Schiff wurde vor Pitcairn auf Grund gesetzt und abgebrannt. Der Nachbau auf dem Foto stammt von 1960 und ist 2012 im Hurrikan Sandy gesunken. FOTO: Christian Herrmann

 

Der Großsegler Alexander von Humboldt hat eine bewegte Geschichte: 1906 als Feuer-Reserveschiff gebaut, nahm sie am 1. Weltkrieg teil, wurde 1986 außer Dienst gestellt und diente nach einem Umbau als Segel-Schulschiff und Werbeträger für Bier. 2014 wurde die Bark mit dem grünen Rumpf und den grünen Segeln auf Ebay angeboten. Wer die Auktion verpasst hat, bekommt die „Alex“ als Buddelschiff  – im Flachmann, nicht in der naheliegenden Bierflasche … FOTO: Christian Herrmann

 

Das viermastige Schiff wurde 1926 als „Padua“ vom Stapel gelassen. Für die Jungfernfahrt von Hamburg nach Talcahuano in Chile benötigte sie 87 Tage. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste das Schiff als Reparationsleistung an Russland abgegeben werden, wo die Windjammer den heutigen Namen „Kruzenshtern“ erhielt und als Schulschiff dient. Auch sie gibt es als detailreiches Buddelschiff in der 3-Liter-Flasche. FOTO: Christian Herrmann

 

Die „Amerigo Vespucci“ ist das bekannteste Segelschulschiff der italienischen Marine. Sie lief 1931 vom Stapel. Mit einer Segelfläche von 2.580 m² schafft sie eine Geschwindigkeit von zehn Knoten (19 km/h). Geduldige können die „Amerigo Vespucci“ im Maßstab 1:100 nachbauen. FOTO: Christian Herrmann

 

Ab Beginn des 20. Jahrhunderts hatten die Großsegler als Passagier-, Handels-, Kriegs- und Frachtschiffe praktisch ausgedient. Sie wurden von Motorschiffen abgelöst. Heute werden Großsegler überwiegend als Schulschiffe der Marine oder für touristische Zwecke eingesetzt.

 

Das Segelschulschiff „Gorch Fock“ hat seit dem Stapellauf 1958 bereits seine sechste Galionsfigur. Vier Mal verlor das Schiff seinen Albatros; ein Mal musste er aus Gewichtsgründen ausgetauscht werden. Früheren Seeleuten galten Galionsfiguren als die Seele eines Schiffes – ihr Verlust brachte Unglück, und die Gorch Fock hätte damals wohl nur mit Mühe eine Crew gefunden. Auch dieses Schiff gibt es als Modellbausatz von Revell – einschließlich Albatros. FOTO: Christian Herrmann
Die 88 Meter lange „Maltese Falcon“ (Malteser Falke) lief 2006 vom Stapel. In Auftrag gegeben wurde die Luxusyacht von Tom Perkins, „the most celebrated money machine since the Medicis“. Die Geschichte um den Bau der „perfekten Yacht“ beschreibt David A. Kaplan in „Mine’s Bigger: Tom Perkins and the Making of the Greatest Sailing Machine Ever Built. 2009 wurde die Yacht für 99 Millionen Euro zum Verkauf angeboten und schließlich für 60 Millionen Pfund (ca. 77 Mio Euro) an die griechisch-englische Hedgefonds-Managerin Elena Ambrosiadou verkauft. FOTO: Christian Herrmann

 

Die Queen Mary II ist das Flaggschiff der britischen Reederei Cunard Line und eines der größten Kreuzfahrtschiffe der Welt. Das im klassischen Stil gebaute Schiff beherbergt neben 1.310 Kabinen unter anderem ein 500 m² großes Einkaufszentrum, ein Casino, mehrere Restaurants, zahlreiche Sportstätten, ein Theater, eine Leichenhalle, eine Bibliothek mit 8.500 Bänden und Gemälde im Wert von etwa fünf Millionen Euro. Für Fans gibt es die Queen Mary II als Holzmodell in Spantenbauweise.

 

Als die „Freedom of the Seas“ 2005 ausgedockt wurde, war sie das größte Passagierschiff der Welt. Sie behielt diesen Titel nur bis zur Indienststellung ihres Schwesterschiffs „Oasis of the Sea“ im Jahr 2009.
Die „Sonne“ ist das modernste Forschungsschiff der Welt. FOTO: Christian Herrmann

 

Die Hermann Marwede ist der größte deutsche Seenotrettungskreuzer und auf der Insel Helgoland stationiert.

 

Etwa 75 Minuten brauchen die Katamaran-Fähren, um die rund 65 km lange Strecke zwischen Cuxhaven und Helgoland zu bewältigen.

 

Weit beschaulicher geht es auf Rügen zu: Deutschlands kürzeste Fährverbindung zwischen Baaber Bek und Zeilendorf ist 50 m lang und erspart Fußgängern und Radfahrern einen 8-km-Umweg. Gerufen wird die Fähre mit einer Glocke – gefahren wird sie mit Muskelkraft und Rudern.

 

Der Name ist Programm: Es benötigt schon einiges Gottvertrauen und Optimismus, um sich mit einem Optimisten aufs Wasser zu wagen. Die kleine, leichte Jolle ist für Nachwuchssegler bis etwa 15 Jahre gedacht.

 

Ein Feuerwehrboot in Aktion (Hamburger Hafengeburtstag). FOTO: Christian Herrmann
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