Bald beginnen Fasnet und Karneval – dass sich Menschen im Februar verkleiden und laute Feste feiern, hat unterschiedliche historische Wurzeln.
Die Fasnet ist in katholischen Regionen entstanden: Am Ende des Winters wurden im alemannischen Raum Feuer angezündet und Masken aufgesetzt, um die bösen Geister und den Winter zu vertreiben. Zugleich wurde viel gegessen und laut gefeiert, denn das Ende der Fasnet markiert zugleich den Beginn der Fastenzeit, in der Mäßigung in jeder Hinsicht angesagt war. Man tobte sich noch einmal richtig aus.
Auch der Karneval ist keine Erfindung der Neuzeit. Ihn gibt es bereits seit dem Mittelalter: An diesen Tagen im Jahr wurde die Herrschaft auf den Kopf gestellt, und es galt „Narrenfreiheit“. Mit einer Verkleidung konnte man ganz unbürokratisch eine andere Rolle übernehmen, und es war möglich, ungestraft Kritik an der Obrigkeit zu üben. Bis heute gibt es Karnevalsgarden mit Prinzen und Prinzessinnen, und bis heute ist der Karneval vielerorts von politischer und sozialer Kritik geprägt.
Für viele Menschen ist „die fünfte Jahreszeit“ aber einfach nur eine schöne Gelegenheit, mit anderen zu feiern. Das Verkleiden ist geblieben – weil es Freude macht, sich spielerisch in anderen Rollen auszuprobieren.