Andalusiens schönste Städte: Cordoba, Olvera, Ronda & Estepona

Sandstrände, Korkeichenwälder und einzigartige Architektur: Andalusien hat viel zu bieten. Die vier Städte Córdoba, Olvera, Estepona und Ronda vermitteln einen vielfältigen und abwechslungreichen Eindruck der landestypischen Architektur.

Die südspanische Provinz Andalusien wurde jahrhundertlang von der maurischen Kultur geprägt – die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Muslimen und Christen finden sich heute noch im Zusatz „de la Frontera“ („an der Grenze“), den viele Orte tragen. Diese Grenzorte liegen weit verstreut; verbindet man sie miteinander, zeigt sich ein verwirrend unklarer Verlauf.

Das Wichtigste zuerst: Ein schönes Hotel macht den Urlaub doppelt schön. Das Hotel Fuerte Grazalema* liegt ruhig in den Korkeichenwäldern westlich von Ronda. Von hier starteten wir unsere Ausflüge quer durch Andalusien – und erholten uns hinterher mit gutem Essen, Pappelrauschen vor dem Fenster und Pool mit Blick auf die Berge.

Das liegt daran, dass die Grenze sich im Lauf der Jahrhunderte immer wieder verschoben hat: Orte, die gerade an der Grenze lagen, fügten den Namenszusatz hinzu und behielten ihn bis heute.

Geblieben sind auch eindrucksvolle, im europäischen Raum einzigartige Bauwerke, wie die Staddburg Alhambra in Granada und die Mezquita in Córdoba. Sie zählen zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Welt.

Im Zenit ihrer Blütezeit, vor rund 1000 Jahren, war die heutige Provinzhauptstadt Córdoba der Sitz des westlichen Kalifats. Trotz der rund 330.000 Einwohner und der zahlreichen Besucher wirkt die Stadt mir ihren dörflich anmutenden Gassen, den schattigen Innenhöfen und den weiß gekalkten Hauswänden ruhig und unaufgeregt.

 

Córdoba ist für seine lauschigen Patios bekannt. Die meisten sind privat und allenfalls von außen durch die Gittertore zu sehen. Jedes Jahr Anfang Mai stehen die Höfe zwei Wochen lang offen – im Rahmen eines Wettbewerbs werden sie besonders umfangreich geschmückt, und die schönsten Patios werden ausgezeichnet.

 

Bedeutendste Sehenswürdigkeit der Stadt ist die Mezquita, die ehemalige große Moschee von Córdoba. Von außen ist das Gebäude relativ unspektakulär – schön sind die maurischen Details an der Fassade, vor allem im Bereich der Torbögen.
Tipp: Übernachten in Cordoba
Tipp: Übernachten in Cordoba Cordoba ist bekannt für seine Riads mit den schattigen, blühenden Innenhöfen. Bei DERTOUR finden Sie eine Auswahl gut bewerteter Unterkünfte in der Altstadt* und in Gehweite der Moschee-Kathedrale.

 

Im Inneren überwältigt die Mezquita mit schlichter Eleganz: Die rund 800 Säulen und 19 Schiffe des Betsaales verteilen sich auf 130 Meter Breite. Die zwischen 785 und 990 erbaute Mezquita war die größte Moschee der Welt und zeigt trotz der unterschiedlichen Bauphasen ein recht einheitliches Bild. Die schiere Größe der Halle und die gedämpfte Beleuchtung tragen dazu bei, dass auch bei starkem Besucherandrang eine ruhige und fast mystische Stimmung herrscht. Hier fällt es leicht, an einen Gott zu glauben – egal, an welchen.

 

In den 960er-Jahren ließ Al-Hakam II byzantinische Künstler aus dem gesamten Mittelmeerraum kommen, um die Erweiterung der Moschee zu gestalten.
Tipp: Führung durch die Mezquita
Tipp: Führung durch die Mezquita Die Moschee-Kathedrale in Cordoba kann Erstbesucher ziemlich überwältigen. Bei einer Führung durch die Mezquita* sehen Sie nicht nur die wichtigsten Sehenswürdigkeiten , sondern erfahren mehr über die Geschichte der Stadt und des Bauwerks. Zusätzlicher Vorteil: Sie umgehen die oft lange Warteschlange am Eingang.
Nach der Eroberung durch die Christen beschloss die katholische Kirche Anfang des 16. Jahrhunderts, eine Kathedrale inmitten der Moschee zu bauen. Für den Bau mussten rund 70 Säulen weichen. Als der junge Kaiser Karl V. sah, was er genehmigt hatte, soll er gesagt haben: „Ihr habt etwas gebaut, was man überall hätte bauen können, und dafür etwas zerstört, was einmalig war.“
Heute ist es genau dieser Stilmix aus maurisch-byzantinischen und gotischen bzw. Renaissance-Elementen, die die Besonderheit des Gebäudes ausmachen. Hier sind nicht nur unterschiedliche Baustile mehr oder weniger harmonisch miteinander verbunden – hier sind auch unterschiedliche Glaubensrichtungen und Geisteshaltungen spürbar, auch wenn die Mezquita fest in katholischer Hand ist (seit dem Bau der Kathedrale wurde und wird ausnahmslos jeden Tag eine Messe gelesen).
Tipp: Mietwagen
Mietwagen Allgemein Im wahrsten Sinn des Wortes gut gefahren sind wir bisher mit den Mietwagen von billiger-mietwagen.de*. Die Angebote sind recht günstig, die Buchungen sind einfach und Stornierungen bis 24 Stunden vor Mietbeginn problemlos möglich. Wir achten dabei immer auf eine gute Vermieterbewertung und nehmen nur Angebote mit "Vollkasko- und Diebstahlschutz ohne Selbstbeteiligung (durch Erstattung)". Der Vorteil daran ist, dass im Schadenfall die Selbstbeteiligung zunächst beim Vermieter vor Ort bezahlt wird, diese aber vom Veranstalter erstattet wird. Das funktioniert nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch, wie wir bei einem Schadensfall in Italien festgestellt haben.

 

Gänzlich anders präsentiert sich die Kleinstadt Olvera, rund 150 km südwestlich von Córdoba. Auch hier sind die maurischen Einflüsse bis heute sichtbar – nicht nur in der arabischen Burg, die den Ort überragt.

 

Zur Mittagszeit sind in den engen, malerischen Gassen von Olvera nur wenige Touristen und praktisch keine Einheimischen unterwegs. Besuchern der Burg wird eigens ein versteckter Hauseingang aufgesperrt.

 

Von der Burgruine hat man einen großartigen Blick auf die Iglesia de Encarnadión, die verschachtelte Dachlandschaft und die Gebirgszüge der Serrania de Ronda.
Die Felsenstadt Ronda am Fuß der „Schneeberge“ („Sierra de la Nieves“) ist durch eine tiefe Schlucht zweigespalten: Spektakuär schmiegen sich die Häuser direkt an die Felswand. Bereits Phönizier und Römer besiedelten das gespaltene Hochplateau – später diente es Banditen und Schmugglern als Unterschlupf und inspirierte Maler und Poeten.

 

Die Puente Nuevo, die „neue Brücke“ ist das Wahrzeichen der Stadt, und so neu auch wieder nicht: Das knapp 100 Meter hohe Bauwerk entstand zwischen 1751 und 1793 und ersetzte die „alte Brücke“, die 1735 an der selben Stelle gebaut wurde, aber bereits sechs Jahre später zusammenbrach.

 

Die 1785 eingeweihte Stierkampfarena von Ronda ist die älteste ihrer Art in Spanien. Die lange Tradition des Stierkampfs hat hier in Ronda eine entscheidende Wendung genommen: Bis ins 18. Jh. wurde ausschließlich zu Pferd gegen den Stier gekämpft. Die bis heute übliche Variante zu Fuß wurde erst im 18. Jahrhundert eingeführt. Als ihr Erfinder gilt Francisco Romero aus Ronda, dessen Regelwerk bis heute Gültigkeit hat.
Tipp: Aktivitäten in und um Ronda
Tipp: Aktivitäten in und um Ronda Sie möchten mehr als einen Stadtbummel durch Ronda? Bei Viator finden Sie eine Reihe interessanter Aktivitäten*: Fahren Sie mit dem Buggy durch die Schlucht von Ronda, fliegen sie mit dem Motorgleitschirm über die Felsenstadt oder besuchen Sie eine Stierfarm oder ein Pferdegestüt.
Bereits die Römer siedelten in Ronda, dem damaligen Arunda, und Umgebung. Wenige Kilometer nördlich von Ronda findet sich eine der bedeutendsten römischen Ausgrabungen in Spanien. Auf einem Felsplateau liegen die Reste von Acinipo. Das Amphitheater bot Platz für 2000 Besucher, was für die Bedeutung der Stadt spricht. Nach dem Niedergang der Römer wurde das Theater zum Wachturm umgebaut und bis ins 15. Jahrhundert als solcher benutzt.

 

Abgesehen vom Amphitheater und Resten der Thermen sind in Acinipo keine größeren Gebäude mehr erhalten. Die Lage auf dem senkrecht abfallenden Plateau und der weite Blick ins Umland lohnen einen Besuch nicht nur für Geschichtsinteressierte.

 

Andalusienurlaub ohne Meer? Geht nicht. Auch wenn die Küstenorte touristisch sehr erschlossen sind, gibt es den ein oder anderen Ort, der sich seinen ursprünglichen Charme erhalten hat. Estepona, etwas dreißig Kilometer westlich von Marbella, bietet Sandstrand mit Blick auf Gibraltar und Afrika.
Tipp: Delfinbeobachtung in Estepona
Tipp: Delfinbeobachtung in Estepona Erkunden Sie Estepona vom Meer aus: Mit dem Boot werden die Gewässer um die Stadt befahren und die Fischer besucht. Sie haben Gelegenheit, im Meer zu baden und Delfine zu beobachten*.
Estepona war lange Zeit maurisch – die Altstadt mit den weißen, kubischen Häuschen und den schmiedeeisernen Balkonen hat sich das arabische Gepräge bewahrt. Tagsüber geht es hier ruhig zu.

 

Auffallend ist der liebevolle und umfangreiche Blumenschmuck in der Stadt. Am zentralen, autofreien Plaza de las Flores finden sich zahlreiche Tapas-Bars, in denen sich der Tag genussvoll verbummeln lässt.
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