Blutro­tes Lie­bes­ora­kel: Warum heißt der Klatsch­­mohn Klatsch­mohn?

Er liebt mich, er liebt mich nicht … oder vielleicht doch? Müh­sa­mes Gänse­blüm­chen­zupfen ist über­flüssig. Wer den Klatsch­mohn klatscht, weiß es schneller.

Entlang der Verkehrswege verbreitete sich der Klatschmohn nach Europa.

Feuerrot leuchtet der Klatschmohn an Weg- und Feldrändern, und läutet als Zeigerpflanze des phänologischen Kalenders den Sommer ein. Als typisches Ackerwildkraut und Begleiter des Korns drang der Klatschmohn – vermutlich von Nordafrika oder Eurasien ausgehend – bereits in der Jungsteinzeit (~ 4500 bis 3000 v. Chr.) in den Mittelmeerraum vor.

Der typische Ver­brei­tungs­weg war die Verschleppung durch den Menschen – mit dem Saatgetreide ge­lang­ten die winzigen Mohnsamen in die ganze Welt. Heute ist der Klatschmohn von der Dauer­frost­zo­ne bis in die Subtropen heimisch.

Klatschmohn: Pionierpflanze, Glücks­sym­bol und Totenblume

Klatschmohn wächst da, wo es sonst keiner tut: Als Pionierpflanze ist sie oft der erste Farbtupfen auf Brachflächen.

Als ein- bis zweijähriger Lichtkeimer benötigt der Klatschmohn jedes Jahr erneut freie, offene Flächen. Umgebrochene Getreideäcker sind für ihn ideal, und sein Wachs­tums­rhyth­mus ist ideal an den des Getreides angepasst. Der verstärkte Einsatz von Pes­ti­zi­den und die immer gründlichere Reinigung des Saatgetreides macht dem Klatsch­mohn heute das Leben schwer. In der Intensivlandwirtschaft hat er keine Chance.

Der Klatschmohn ist ausgewichen: An Wegraine, auf Schuttplätze, Eisenbahn­bö­schun­gen und Brachflächen. Als Pionierpflanze ist er oft der Erste, der auf einer neu­en Brach­fläche blüht. In England machte ihn das zum Symbol für das Geden­ken an ge­fallene Soldaten – denn der Klatschmohn war die erste Pflanze, die auf den frisch aufgeschüt­te­ten Hügeln der Soldatengräber seine Wurzeln schlug.

Tod oder ewiges Leben? Je nach Kultur wurde der Klatschmohn mit beidem in Verbindung gebracht.

Auch im alten Ägypten wurde der Klatschmohn eng mit dem Tod in Verbindung ge­bracht und galt als Todesblume. Im christlichen Glauben hingegen stand der Mohn für Le­ben und Glück; in der christlichen Malerei des Mittelalters stand die blutrote Blume außer­dem für das Messopfer und war ein Symbol für das Blut und den Leib Christi.

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Heilpflanze Klatschmohn: Hilfe bei Schlaflosigkeit und „hitzig Haupt­weh“

Medizinisch hat der Klatschmohn heute keine Bedeutung mehr. Als Trachtpflanze für Bienen hingegen schon.

Der Klatschmohn oder die „Klapperrose“, wie die Blume auch genannt wurde, galt frü­her als bedeutsame Heilpflanze. 1532 empfahl Otto Brunfels das „gedestillierte Was­ser“ des Klatschmohns gegen „inwendige Hitze“, Leberprobleme und Nasenbluten. Auch Schlaflosigkeit und ein schwaches Herz sollten mit dem Destillat behoben wer­den: „An die Schläfe gestrichen machet die Unsinnigen und die groß hitzig Hauptweh haben schlafen. Stärket das ohnmächtig verschwacht Herz“, so der Kräu­ter­ken­ner.

Auch Hieronymus Bock, einer der bekanntesten Botaniker des 16. Jahrhunderts, hielt viel vom Klatschmohn. Besonders dessen kühlende und schmerzlindernde Wirkung hob er hervor. „Grün Klapperrosenkraut samt der Wurzel gestossen und getrunken ist treff­lich gut für allerley Leibwehe und innerlicher Schmerzen“, schreibt er und stellt dem Klatsch­mohn ein ausgezeichnetes Gesamtzeugnis aus: „In summa, dieser Klatschmohn krafft und vermögen, seind nicht genugsam zu preisen.“

Warum heißt der Klatschmohn

Weil die sich im Wind wiegenden Blüten an tratschende Weiber erinnern, die sich Geheimnisse und Klatsch zuraunen.

Weil die reifen Samenkapseln aufspringen und ihre Samen verstreuen. Dabei entsteht ein Geräusch, das wie Händeklatschen klingt.

Weil man bei einem alten Liebesorakel die Blüte zwischen den Händen "zerklatscht". Je lauter der Knall, desto größer die Liebe.

Kleiner Tipp: Die korrekte Antwort finden Sie im Beitrag auf dieser Seite

Heute hat der Klatschmohn keinerlei medizinische Bedeutung mehr; seine heilende Wir­kung ist nicht belegt. Allenfalls in der Volksheilkunde werden Klatschmohnblüten noch als Hustentee aufgebrüht. Zur optischen Verschönerung finden sie sich ge­le­gent­lich auch in fertigen Teemischungen.

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Klatsch den Mohn – ein altes Liebesorakel

Mit der Klatschmohnblüte beginnt phänologisch der Sommer.

Aus den Blütenblättern wurde früher auch Sirup zubereitet; außerdem wurden sie zur Herstellung roter Tinte verwendet. Wegen seiner Samen, die als Würzmittel in Brot und Kuchen Verwendung fanden, wurde Klatschmohn mancherorts auch bewusst mit dem Getreide angebaut – die Backmischung kam quasi fertig vom Feld. Auch zur Öl­ge­win­nung wurden und werden Mohnsamen verwendet. Die Samen der Klapperrose kön­nen be­den­kenlos gegessen werden – anders als sein Verwandter, der Schlafmohn, ent­hält der Klatschmohn kein Morphin. Alle Pflanzenteile enthalten aber leicht giftige Alka­loide – besonders den milchigen Saft der Stengel sollte man nicht konsumieren.

Zum Ballon falten, zusammenklatschen, knallen lassen: Klatschmohnblüten orakeln, wer wen wie sehr liebt.

Seinen Namen hat der Klatschmohn von einem alten Spiel: Die Blätter der Blüten wur­den vorsichtig zu einem kleinen, luftgefüllten Ballon gefaltet und auf die Handfläche ge­legt. Klatschte man nun mit der anderen Hand auf die Blüte, entwich die Luft mit einem lau­ten Knall. Dieser Knall diente als Liebesorakel – je lauter der Klatschmohn knall­te, des­to größer war die zu erwartende Gegenliebe des oder der Angebeteten.

Klatschmohn in der Vase – so wird der Kurzblüher haltbarer

Klatschmohnblüten genießt man besser in freier Natur. In der Vase ist er wenig haltbar.

Wer Klatschmohn pflückt, wird meist enttäuscht. Der Charme der roten Wiesen­schön­heit ist kurzlebig – oft fallen die Blütenblätter schon ab, bevor man zu­hau­se angekom­men ist. Soll der Mohn in die Vase, muss er frühzeitig geschnitten werden, am besten noch, bevor sich die Blüten ganz geöffnet haben. Die Schnittstellen un­ter hei­ßem Was­ser oder durch kurzes Abflammen „versiegeln“, dann hält der Mohn mit etwas Glück. Länger anhaltende Freude hat man mit künstlichen Mohnblumen – die sind teilweise so gut gemacht, dass man den Unterschied kaum sieht:

Der Klatschmohn hat im Laufe der Jahrhunderte viele Namen bekommen: Klapperrose, Kornrose, Grindmagen, Feuermohn, Gartenmohn, Klatschrose. Eins aber ist gleich ge­blie­ben: Wenn er blüht, dann beginnt der Sommer.

Tipp: Klatschmohn setzt Farbtupfer im Garten – mit ein paar Gramm Mohnsamen verwandeln sich Brachflächen in Blütenmeere. Mohn verträgt es trocken und sonnig und wächst noch in kleinsten Ritzen. Häufig ist die Blume mit dem außergewöhnlichen Rot auch Bestandteil von fertigen Wildblumen-Mischungen – mit etwas Glück sät er sich Jahr für Jahr neu aus.

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