Die Entwicklung vom Hühnerei zum Hühnerküken dauert 21 Tage. In dieser Zeit muss die Temperatur der Eier konstant bei 37 bis 39 Grad liegen. Optimal ist eine Temperatur von 37,5 bis 38 Grad. Damit die Eier nicht auskühlen, verlassen Glucken ihr Nest in der dreiwöchigen Brutzeit nur für wenige Minuten am Tag. Inkubatoren halten die Temperatur stabil – sorgen Sie unbedingt für eine zuverlässige Stromzufuhr!
Die Eier müssen mehrmals täglich gewendet werden
In den ersten siebzehn Tagen wenden Hennen ihre Eier mehrmals am Tag. Das stellt sicher, dass die Eier gleichmäßig gewärmt werden, und verhindert, dass die Embryonen an der Membran der Eierschale verkleben. Wenn das passiert, können die Küken später nicht schlüpfen.
Vollautomatische Brutmaschinen übernehmen das regelmäßige Wenden der Eier selbsttätig. Diese Geräte sind relativ teuer – für einen Hobbyhalter, der nur gelegentlich einige wenige Küken ausbrüten lohnt sich die Anschaffung kaum.
Bei halbautomatischen Brutautomaten werden die Eier auf Holzstäbe gelegt, die miteinander verbunden sind und damit eine Art Schublade bilden. Durch das Ziehen an der Schublade werden die Stäbe bewegt und die Eier gedreht.
Bei manuellen Brutautomaten bzw. Inkubatoren wird nur die Temperatur und Luftfeuchtigkeit stabil gehalten. Die Eier müssen Sie von Hand drehen.
Wie drehe ich Eier richtig?
Gedreht werden die Eier um ihre Längsachse, und zwar vier- bis achtmal täglich um je eine Vierteldrehung. Die Eier sollten so liegen, dass das breitere Ende (etwas) höher liegt als das spitze Ende.
Zeigt die Spitze des Eis nach oben, besteht die Gefahr, dass das Embryoküken in eine Fehllage gerät und beim Schlupf Schwierigkeiten hat, die Eischale zu durchbrechen. In Brutmaschinen werden die Eier daher mit der Spitze nach unten eingesetzt.
Markierungen auf den Eiern erleichtern die Übersicht. So können Sie zum Beispiel mit einem Bleistift (keine Filzschreiber oder ähnliches verwenden, weil evt. enthaltene Giftstoffe durch die Eierschale nach innen dringen können) die Zahlen eins bis vier auf die Eier schreiben. So sehen Sie auf Anhieb, ob Sie alle Eier gleichmäßig gedreht haben.
Wenn Sie die Eier von Hand drehen, müssen die Hände sauber gewaschen sein. Sonst können Bakterien oder Fette auf die Eierschale übertragen werden. Ab dem achtzehnten Tag werden die Eier nicht mehr gedreht. So können sich die Küken für den Schlupf richtig positionieren.
Wo stelle ich einen Inkubator auf?
Stellen Sie den Brutautomat an eine windgeschütze Stelle ohne direkte Sonneneinstrahlung. Steht der Brutautomat direkt am Fenster und in der Sonne, kann sich das Innere so stark erhitzen, dass die Küken sterben. Auch kalte Zugluft kann sich negativ auswirken, wenn sie so stark ist, dass die Temperaturregelung des Inkubators das nicht mehr ausgleichen kann.
Stellen Sie das Gerät auf eine waagrechte, stabile Unterlage, auf der es sicher steht. Wählen Sie einen Platz, den Sie leicht erreichen können, um die Eier zu kontrollieren (oder zu wenden) und Wasser nach zu füllen. Achten Sie auch darauf, dass nicht versehentlich der Stecker gezogen werden kann – wenn der Strom nur für wenige Stunden ausfällt, überleben Ihre Küken nicht.
Beachten Sie, dass sich die Raumtemperatur auf die Luftfeuchtigkeit im Brüter auswirken kann. Generell gilt: In kühlen Räumen wird die relative Luftfeuchtigkeit vermutlich höher ausfallen als in warmen Räumen.
Wenn die Küken geschlüpft sind
Einige Tage vor dem Schlüpftermin beginnen die Küken, in den Eiern zu piepsen. Sie kommunizieren untereinander und synchronisieren ihren Schlüpfzeitpunkt. In freier Wildbahn ist es wichtig, dass alle Küken möglichst zeitgleich schlüpfen – Hühner sind Nestflüchter und schon wenige Stunden nach dem Schlupf aktiv.
Wer dann noch nicht geschlüpft ist (oder noch nicht trocken) bleibt mitunter zurück, weil die Glucke sich um die lebhaften Küken kümmert. Auch im Brutapparat schlüpfen die Küken meist in einem Zeitfenster von wenigen Stunden.
Lassen Sie die Küken nach dem Schlupf auf alle Fälle so lange im Inkubator, bis sie trocken sind. (Temperatur 35 Grad.) In größeren Brutautomaten mit ausreichend Platz, können die Küken bis zu zwei Tage bleiben. Die Nahrungsversorgung ist in dieser Zeit noch durch den Dottersack gegeben.
Sorgen Sie bereits vor dem Schlupftermin für eine geeignete Unterkunft der Küken, wie z.B. eine spezielle Küken-Aufzuchtbox* sein.
Statten Sie die Aufzuchtbox mit einem Wasserspender und einem Futternapf (gefüllt mit Kükenstarter) aus. Die Küken benötigen außerdem eine Wärmequelle. Eine Wärmeplatte * kommt dem natürlichen Verhalten der Küken sehr nahe und bietet neben Wärme auch Schutz und ein Versteck.
Info: Viele weitere Informationen und Kaufberatungen zum Thema Hühnerhaltung finden Sie in unserer Rubrik Hühner.