Richtiges Verhalten bei Begegnungen mit aggres­si­ven Hun­den

Will Waldi wirklich nur spielen? Wie Sie aggressives Verhalten bei Hunden erkennen und wie Sie richtig darauf reagieren.

Höllenhunde? Nein. Doch auch spielerischer Überschwang kann Laien ängstigen.

Die Begegnung mit Hunden ist für viele Men­schen schon deswegen problematisch, weil sie das Verhalten des Tieres nicht einschätzen kön­nen und seine Körpersprache nicht verstehen. Ein Hun­de­besitzer mag erkennen, dass das gei­fernde, schwanzwedelnde „Un­ge­heuer“, das auf ihn zustürmt, nichts Böses im Sinn hat. Ei­nem Lai­en oder einem ängst­lichen Spazier­gän­ger hilft ein gut gemeintes „Ach, der tut nix, der will nur spielen“, reichlich wenig.

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Körpersprache bei Hunden: Aggressions­bereitschaft erkennen

Dieser Hund ist wachsam und angespannt.

Bevor ein Hund angreift, zeigt er deutlich ein Droh- und Imponiergehabe. Seine Körper­hal­tung ist aufrecht, seine Muskeln sind angespannt, und seine Bewegungen wer­den lang­sam und steif. Der Hund sträubt Nacken- und Rückenhaare, hält den Kopf ruhig und die Ohren gespitzt. Seine Augen fixieren die potentielle Gefahr. Der Hund knurrt grol­lend mit hochgezogenen Lefzen. Eventuell unterbricht er das Knurren mit Bel­len.

Diese Hal­tung signalisiert höchste Alarmbereitschaft und kann sehr schnell in Aggres­sion um­schla­gen. Fängt ein Hund jetzt heftig an zu bellen oder lässt mit offenem Fang (Maul) ein eindrucksvolles, tiefes Grollen hören, verheißt das nichts Gutes.

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Der klassische Angstbeißer.

Nicht jeder aggressive Hund beißt, und nicht jeder beißende Hund tut das aus Ag­gres­sion. Etliche Hundebisse kommen von „Angstbeißern“. Ein verängstigter Hund knickt in den Hinterbeinen ein, klemmt den Schwanz zwischen die Beine und macht einen run­den Rücken. Den Kopf hält er mit angelegten Ohren tief; mitunter zieht er die Lef­zen hoch und zeigt die Zähne. Fühlt sich dieser Hund bedroht, wird er weglaufen oder sich verkriechen. Hat er diese Möglichkeit nicht, wird er vermutlich angreifen.

Begegnung mit aggressiven Hunden: unbedingt Ruhe bewahren!

Ein „Lass mich in Ruhe, oder ich beiße“-Gesicht.

Steht Ihnen ein solcher Hund beim Spaziergang plötzlich gegenüber, bitten Sie den Hundeführer, das Tier an die Leine zu nehmen und festzuhalten. Ist weit und breit kein Hundebesitzer zu sehen, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren. Gewiss, das sagt sich viel leichter als es ist. Dennoch gilt: Keine schnellen Bewegungen!

Lassen Sie Ihre Hände unten und Ihre Arme locker hängen. Ein Hochreißen der Arme oder gar Davonlaufen lösen den Jagdimpuls aus. Laufen Sie weg, wird der Hund hinterherlaufen – und die meisten Hunde sind deutlich schneller als die meisten Spaziergänger. Jogger, In­lines­ka­ter oder Radfahrer sollten runter vom Tempo. Wer Walkingstöcke benutzt, sollte diese ruhig halten und keinesfalls damit herumfuchteln.

Die richtige Verhaltensweise bei der Begegnung mit aggressiven Hunden ist:

Stehen bleiben, beruhigend mit dem Hund sprechen und ihm dabei direkt in die Augen sehen.

Wenn möglich davonrennen und auf einen Baum klettern. Ist das nicht möglich, auf den Boden legen und tot stellen.

Langsam und ohne hektische Bewegungen weitergehen und den Hund dabei möglichst ignorieren.

Kleiner Tipp: Die korrekte Antwort finden Sie im Beitrag auf dieser Seite

Bleiben Sie nicht stehen, brüllen Sie den Hund nicht an und versuchen Sie auch nicht, ihn anzufassen oder durch Streicheln zu beruhigen. Am besten Sie gehen langsam wei­ter und ignorieren den Hund möglichst vollständig und möglichst konsequent.

Kein Scherz: Er hier will wirklich nur spielen.

Star­ren Sie dem Hund nicht in die Augen, das ist kontraproduktiv. Ein Fixieren und An­star­ren wird von Hunden als Drohgebärde und Herausforderung verstanden. Wenn Sie Pech haben, nimmt der Hund die Herausforderung an und greift an.

Auf gar keinen Fall sollten Sie bei einer Begegnung mit einem aggressionsbereiten Hund Ihrerseits Aggressionsbereitschaft zeigen. Vergessen Sie die Devise „Angriff ist die beste Verteidigung“, verhalten Sie sich lieber defensiv und setzen Sie auf geord­ne­ten Rückzug.

Und auch sie will nur spielen.

Sollten Sie sich tatsächlich einmal zur Wehr setzen müssen, zie­len Sie immer auf die Nase des Hundes – egal, ob Sie sich mit einem Stock, Ihrer Hand­ta­sche, einem Spray oder der bloßen Faust verteidigen. Die Nase ist die em­pfind­lichs­te Stelle des Hundes.

Um das Verhalten von Hunden richtig einschätzen und adäquat reagieren zu können, ist es auch für Nicht-Hundebesitzer und Menschen, die Angst vor Hunden haben, hilfreich, sich mit dem Thema „Hunderverhalten“ zu beschäftigen. Denn: Wissen und Verstehen geben Sicherheit.

Die beiden Bücher „Aggression beim Hund: Ursachen erkennen, Verhalten verstehen, richtig reagieren“ und „Der aggressive Hund: Arten der Aggression und Trainingsstrategien“ richten sich zwar vorrangig an Besitzer schwieriger Hunde, sind aber auch für „Hunde-Laien“ eine Hilfe.

Aggressionsverhalten beim Hund

Die Autoren von "Aggressionsverhalten beim Hund" erklären die Hintergründe für das Aggressionsverhalten von Hunden: Wie entsteht Aggression, wie kann man sie vermeiden und wie geht man als Hundehalter richtig damit um.

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Vorsicht, bissig!: CAT-Training für aggressive und reaktive Hunde

Die Grundidee des CAT-Training ist es, unerwünschtes Verhalten eher durch erwünschtes, alternatives Verhalten konstruktiv zu ersetzen, anstatt es nur zu unterdrücken. Dieses Buch erklärt Schritt für Schritt die Grundlagen.

Der aggressive Hund: Arten der Aggression und Trainingsstrategien

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Darf der das?: Aggression bei Hunden

Gut zu lesendes Buch über die Aggression bei Hunden. Warum wird solches Gebaren gezeigt, wie entsteht und was bewirkt Aggressionsverhalten? Darüber klärt dieses Buch auf und hilft, Aggressionsverhalten bei Hunden korrekt zu definieren und zu verstehen.

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