Alte Hüh­ner­ras­sen: Lachs­huhn, Tot­leger und Ber­gi­scher Kräher

13.07.2024

Welches Henn’derl hätten’s denn gern? Das zarte Fleischhuhn, den fleißi­gen Früh­stücks­eier­produzenten oder den begnadeten Kräher?

Private Hühnerhalter schätzen die robusten al­ten Hühnerrassen. Viele davon, zum Beispiel Sundheimer und Altsteirer sind typische Zwie­huhn­rassen und verbinden einen guten Fleisch­ansatz mit guter Legeleistung und hübschem Aussehen. Es gibt aber auch Spezia­listen. Drei davon im Kurzportrait.

Der Bergische Kräher – ein temperament­voller Spitzenwecker

Bergische Kräher
Bergische Kräher haben einen schlanken, dabei muskulös-kräftigen Körper mit auffallend langen Beinen. Ihre Bewegungen erinnern ein wenig an Dinosaurier.

Der Bergische Kräher ist ein großes, stattliches Huhn im Sporttyp. Der Körper ist langgestreckt, aufgerichtet und muskulös. Die Grundfarbe ist schwarz-goldbraun gedobbelt. Die Dobbelung bezeichnet eine Federzeichnung, bei der die Mitte einer schwarzen Feder einen kleinen goldbrauenen Fleck auweist. Die Läufe des Huhns sind auffallend lang, grau und unbefiedert.

Der Bergische Kräher ist ein leichtes Zwiehuhn; Hähne wiegen bis dreieinhalb Kilo, Hennen werden bis zu zweieinhalb Kilo schwer und legen etwa hundertdreißig bis maximal hundertneunzig Eier im Jahr.

Bergische Kräher sind temperamentvolle, wachsame und eher scheue Hühner. Sie reagieren schnell auf ungewohnte Situationen, sind flugtüchtig, aktiv und fühlen sich in großen Ausläufen am wohlsten. Der Zaun des Auslaufs sollte mindestens zweieinhalb Meter hoch sein, sonst wird er überflogen. Alternativ eignen sich oben geschlossene Volièren – diese bieten gleichzeitig auch Schutz vor Fressfeinden aus der Luft.

Begehbare Hühnervoliere Die robusten Hühnervolieren von Omlet * sind ein- und ausbruchssicher, geräumig und in alle Richtungen erweiterbar. Sie lassen sich mit allen Hühnerställen und Sitzstangen von Omlet und den meisten anderen Hühnerställen kombinieren. Zweigeteilte Gehegetüren erleichtern das Füttern der Hühner – viele weitere durchdachte Details machen diese Voliere zu einer Bereicherung für Hühner und Hühnerhalter. Foto: Omlet.

 

Bergischer Kräher, Hahn
Bergische Kräher sollen mit ihrer außergewöhnlichen Stimme den Grafen von Berg gerettet haben.

Das Besondere am Bergischen Kräher ist sein Krähruf. Dieser ist zwar nicht lauter, aber bis zu fünfmal so lang wie der anderer Rassen. Das Krähen beginnt mit einem tiefen Laut, wird dann höher und sinkt in der Tonlage deutlich, bevor es in einem lang­gezogenen, leicht asthmatisch klingenden Krächzen endet. Der Schlusslaut wird durch ein Wiedereinziehen der Luft nach dem eigentlichen Krähruf erreicht. Der Hahn streckt dabei seinen Hals nach unten und läuft oft auch einige Schritte vor. Der Bergi­sche Krä­her wird überwiegend zu Ausstellungs- und Sportzwecken (Kräh­wett­be­werbe) gehalten.

Tonaufnahmen von Bergischen Krähern sind auf Youtube zu finden.

Lesetipp: Der Libellius-Ratgeber zur Hühnerhaltung

Bergische Kräher
Ein Paar Bergische Kräher in der „Wilhelma“. Zoos, wie die Stuttgarter „Wilhelma“ leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Art.

Der Bergische Kräher gehört zu den ältesten bekannten Hühnerrassen – seine Entstehung liegt so weit zurück, dass es wenig belegbare Angaben dazu gibt. Einer Legende nach soll sich um das Jahr 1190 der Graf von Berg auf dem Rückweg von Barbarossas Kreuzzug in unwegsamen Geländer verirrt haben. Nach drei Tagen führte der langgezogene Krähruf eines Hahns den Grafen zu einem Gehöft. Aus Dankbarkeit soll er den Hahn und einige Hennen gekauft und mit ins Bergische Land gebracht haben.

Heute gilt der Bergische Kräher in seinem Bestand als extrem gefährdet.

Tipp: Zubehör für die Hühnerhaltung
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Der Westfälische Totleger – ein anspruchsloser Spitzenleger

Hühner: Westfälische Totleger, silberner Schlag
Silberne Totleger-Henne.

Der Westfälische Totleger wird in den Farbschlägen gold und silber gezüchtet, wobei der goldfarbene Schlag seltener ist. Kopf-, Hals- und Sattelbefiederung sind beim sil­bernen Schlag weiß, der Rest des Huhns schwarz-weiß gesprenkelt, die Schwanz­federn sind schwarz. Das Gesicht ist rot, mit kleinen Federchen. Die Kehl­lap­pen sind ausgeprägt, der fein geperlte Rosenkamm eher unauffällig. Die Beine sind grau und unbefiedert. Der West­fälische Totleger ist ein leichtes Legehuhn. Hähne wie­gen bis zu zweieinhalb Kilo; Hen­nen werden eineinhalb bis maximal zwei Kilo schwer und legen mindestens zweihundert und bis zu zweihundertfünfzig Eier im Jahr.

Hühner: Westfälische Totleger, goldener Schlag
Ein Pärchen Westfälischer Totleger im selteneren goldenen Schlag.

Der Westfälische Totleger gehört zu den Spren­kel­hüh­nern und ist eine der ältesten deutschen Landhuhn­ras­sen. Der Urstamm lässt sich vermutlich auf die um 1600 als „Türkisches Huhn“ beschriebenen Ras­sen zu­rück­führen. Seinen seltsam anmutenden Na­men ver­dankt das Huhn seiner Legeleistung, die schon früh bei durch­schnitt­lich zweihundert Eiern im Jahr lag. Die Be­sit­zer ver­muteten, dass sich die Hennen bei dieser Leistung zu Tode legen müssten.

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Das Deutsche Lachshuhn – ein zu­trau­li­cher Spitzenbraten

Deutsches Lachshuhn
Deutsches Lachshuhn-Pärchen in der „Wilhelma“. Auffallend ist der starke Geschlechtsdimorphismus.

Das Deutsche Lachshuhn ist ein stattliches Huhn mit breiter, weit nach vorne reichender Brust.

Die Hennen sind lachsfarben, beim Hahn sind Kopf­fe­dern, Hals- und Sattel­be­hang elfenbein­far­ben, Bart, Brust, Bauch, Schen­kel und Schwanz sind schwarz. Die Käm­me sind rot, die Kehl­lap­pen wenig aus­ge­prägt. Auffallend ist die star­ke seit­­li­­che Ge­sichts­be­fiederung.

Lachshühner haben fünf Zehen.

Als eine von wenigen Ras­sen hat das Deutsche Lachshuhn fünf statt vier Ze­hen. Die Läu­fe sind an der Außenseite befiedert.

Das Deut­­­sche Lachshuhn ist ein klassisches Masthuhn mit vor­­züg­li­chem Fleisch. Hähne erreichen ein Gewicht von bis zu vier Kilo; Hühner stehen dem kaum nach und können bis zu dreieinhalb Kilo wiegen.

Die Le­ge­leis­tung ist mit etwa hundertsechzig Eiern im Jahr mittel.

Lachshühner haben eine auffallende Gesichtsbefiederung.

Das deutsche Lachshuhn ist ein zutrauliches Huhn mit kaum vorhandener Flugneigung. Es lässt sich leicht handzahm bekommen und benötigt nur einen etwa ein Meter hohen Zaun. Das robuste und wirt­schaft­li­che Huhn eignet sich gut für die Frei­land­hal­tung im ei­genen Garten.

Das Lachshuhn wurde aus dem französischen Fave­rol­les­huhn heraus­ge­züch­tet. Ende des 19. Jahrhunderts wurde durch Einkreuzung ver­schie­de­ner Mast­ras­sen die Zart­flei­schig­keit gefestigt und die Lachsfarbe erreicht, der das Huhn seinen Namen verdankt.

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Der Westfälische Totleger ist eine der ältesten deutschen Hühnerrassen. Woher hat das Sprenkelhuhn seinen eigentümlichen Namen?

Weil es zwar viele Eier legt, aber keinen Bruttrieb hat. Hennen lassen ihre Eier im Stich, und die Küken sterben. Es werden also „tote“ Eier gelegt.

Weil es sich bei Gefahr mit den Beinen nach oben stocksteif auf den Boden legt und sich tot stellt. Das schützt vor allem bei Angriffen von Raubvögeln.

Weil es schon früh rund 200 Eier im Jahr legte und die Besitzer glaubten, dass sich die Hennen bei dieser Leistung zu Tode legen müssten.

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