Bei der Recherche komplexer Themen lohnt es sich, einen Rechercheplan zu erstellen, um die zentrale Fragestellung nicht aus den Augen zu verlieren.
Wer über ein umfangreiches und/oder komplexes Thema schreiben will, soll oder muss, sollte vor dem Beginn der Nachforschungen das Thema eingrenzen. Formulieren Sie eine zentrale Frage, die sie in ihrem Artikel behandeln. Statt des Themas „Hunde“ bleibt dann zum Beispiel: „Rasseportrait des Altdeutschen Hütehunds“
Fassen Sie das Thema in einer zentralen Frage zusammen
Ziel der Recherche ist es, diese zentrale Frage zufriedenstellend zu beantworten. Das bedeutet auch, dass Sie diese Frage nicht aus den Augen verlieren dürfen, damit Sie nicht am Ende ein ganz anderes Thema behandeln („Wo kann ich mit meinem Hund günstig Urlaub machen?“). Andererseits sollte nichts in Stein gemeißelt sein, denn möglicherweise tauchen im Laufe der Recherche Fragestellungen auf, die interessanter oder aktueller sind. Um beim obigen Beispiel zu bleiben, könnte daraus statt eines Rasseportraits ein Beitrag zum Thema „Eignet sich der Altdeutsche Hütehund zum Familienhund?“ entstehen.
Dennoch beginnt die Recherche erst nach dem Abgrenzen des Themas. Bei komplexen Themen hilft ein Rechercheplan, um die Übersicht nicht zu verlieren. Dieser enthält Sichworte zum Thema, die wichtigsten Teilfragen und mögliche Ansprechpartner samt Name und Telefonnummer.
Nutzen Sie vorhandene Informationen und recherchieren Sie „von außen nach innen“
Überprüfen Sie als erstes, ob über Ihr Thema bereits Artikel geschrieben wurden – oft finden Sie auf diese Weise bereits wichtige Informationen und Namen möglicher Ansprechpartner, die Ihnen auch zu ähnlichen oder weiterführenden Fragen Auskunft geben können.
Recherchieren Sie immer von „außen“ nach „innen“. „Außen“ stehen Personen, die bei dem Thema keine persönlichen Interessen verfolgen. Für die Frage „Hütehund als Familienhund“ können das zum Beispiel Tierärzte sein. Solche Außenstehende stehen dem Thema neutral gegenüber, doch je spezieller das Thema ist, desto schwerer sind sie zu finden.
„Innen“ stehen alle Personen, die sich direkt mit dem Thema befassen. Im Fall des Hütehunds sind das etwa Schäfer, Hundebesitzer, Züchter und Halter. Jeder von ihnen wird seine eigenen Erfahrungen und Meinungen haben. Auf diese Weise sorgen sie für das Pro & Contra. Wenn Sie sich bereits vor diesen Gesprächen ein eigenes, möglichst unabhängiges und neutrales Bild des Themas verschafft haben, ist es leichter, dieses Für & Wider besser zu gewichten.
Wer endlos recherchiert, kommt zu keinem Ergebnis
Machen Sie sich zu jeder relevanten Information sofort eine Notitz, egal, ob Sie diese im Internet oder in einem Buch lesen, oder in einem Gespräch hören. Notieren Sie, wer was in welchem Zusammenhang gesagt hat, damit Sie später Zitate nicht den falschen Personen in den Mund legen. Wenn Ihnen das Mitschreiben zu hektisch ist, besorgen Sie sich ein Aufnahmegerät.
Wichtig ist auch, den richtigen Zeitpunkt für das Ende einer Recherche zu finden. Eine richtig durchgeführte Recherche beleuchtet Zusammenhänge und Hintergründe. Für die Hütehundefrage hieße das zum Beispiel, dass Sie kurz erklären, woher typische Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften der Rasse kommen – dieses Wissen ist für das Verständnis und die Einschätzung der Frage „Familienhund, ja oder nein?“ relevant.
Eine Recherche ist beendet, wenn der Sachverhalt plausibel und verständlich dargestellt werden kann. Hüten Sie sich davor, ins Unendliche zu recherchieren, denn ab einer gewissen Informationsmenge besteht die Gefahr, den Überblick und den Bezug zum ursprünglichen Thema zu verlieren. Ob die Hüftprobleme des Deutschen Schäferhundes eine Folge der Überzüchtung des Altdeutschen Hütehundes sind, ist für die obige Frage nicht mehr relevant.