Kreuzfahrtschiffe: Exklusive Reisen und Freizeitparks auf dem Wasser
Im Jahr 1844 begann die Royal Mail Steam Packet Company (später bekannt als Cunard Line), regelmäßig geplante Transatlantiküberquerungen zwischen Liverpool und Boston anzubieten, die als erste kommerzielle Hochseekreuzfahrt angesehen werden können.
Im frühen 20. Jahundert dienten Kreuzfahrtschiffe noch überwiegend dem Transport von Menschen und Material über die Ozeane. Die Passagiere waren streng nach Klassen getrennt und untergebracht. Die Oberklasse verbrachte die Fahrt im verschwenderischem Luxus auf dem Oberdeck. Für die Unterhaltung sorgten Pianisten, Sänger oder manchmal auch ein ganzes Orchester. Tief im Bauch der Schiffe waren die Einwanderer in engen Kabinen mit mehrstöckigen Betten zusammengepfercht, in denen sie von einem besseren Leben in der neuen Welt träumten.
Unterhaltung und Freizeitaktivitäten auf dem Wasser
Die moderne Ära der Kreuzfahrtschiffe begann in den 1960er Jahren, als sich die Branche auf die Bereitstellung von Unterhaltungs- und Freizeitaktivitäten an Bord konzentrierte. In den 1990er Jahren erlebte die Kreuzfahrtindustrie mit der Einführung größerer und luxuriöserer Schiffe ein erhebliches Wachstum. Dies führte zu einem verstärkten Wettbewerb unter den Kreuzfahrtreedereien und zur Entwicklung neuer Reiseziele und Reiserouten.
Heute reicht das Angebot v0n kleinen und luxuriösen Schiffen, die exklusive Reisen zum Südpol oder zum Amazonas anbieten, bis zu gigantischen Freizeitparks auf dem Wasser, die mit ihren Wasserrutschen, Eisbahnen und Freilufttheatern mehrere Tausend Amüsierwillige durch die Karibik oder das Mittelmeer kutschieren.
Die Queen Mary II ist das Flaggschiff der britischen Reederei Cunard Line und eines der größten Kreuzfahrtschiffe der Welt. Das im klassischen Stil gebaute Schiff beherbergt neben 1.310 Kabinen unter anderem ein 500 m² großes Einkaufszentrum, ein Casino, mehrere Restaurants, zahlreiche Sportstätten, ein Theater, eine Leichenhalle, eine Bibliothek mit 8.500 Bänden, sowie Gemälde im Wert von etwa fünf Millionen Euro. FOTO: Christian Herrmann
Als die Freedom of the Seas 2005 ausgedockt wurde, war sie das größte Passagierschiff der Welt. Sie behielt diesen Titel nur bis zur Indienststellung ihres Schwesterschiffs Oasis of the Sea im Jahr 2009.
Das Markenzeichen der AIDA-Flotte ist der rote Kussmund. Ursprünglich waren die AIDA-Schiffe eine Art Robinson Club auf dem Wasser. Inzwischen sprechen die Fahrten mit der AIDA aber ein breiteres Publikum an. Ob man am umfangreichen Bespaßungsprogramm teilnehmen will, ist jedem selbst überlassen. Auf den Schiffen geht es eher leger zu; in den meisten Restaurants gibt es Selbstbedienung. Auf dem Bild fahren zwei Aida-Schiffe auf der Elbe in Richtung Nordsee. FOTO: Christian Herrmann
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Die Le Boréal ist ein Kreuzfahrtschiff der Luxusklasse. Das Schiff hat eher die Ausmaße (Länge: 142 m) und das exklusive Ambiente einer größeren Yacht. Die maximal 264 Passagiere sind in 132 Ausßenkabinen und -suiten untergebracht und steuern ausgewählte Ziele abseits des Massentourismus an. Hier liegt die Le Boréal vor der Schottischen Küste.
Das Kreuzfahrtschiff Queen Elizabeth gehört wie die Queen Mary zur Cunard Line. Das Schiff kann bis zu 2058 Passagiere transportieren und hat eine Länge von 294 Meter. Die Queen Elizabeth steuert Ziele in der ganzen Welt an (Nordsee, Ostsee, Mittelmeer, Karibik, Südsee, u.a.). FOTO: Christian Herrmann
Die Europa 2 ist ein Kreuzfahrtschiff der Luxusklasse, das für die Reederei Hapag-LIoyd Cruises unterwegs ist. Die Gäste sind ausschließlich in Suiten untergebracht. Mit ihren überschaubaren Maßen von 225 Metern kann sie auch abgelegenere Ziele (z.B. Fahrten in den Amazonas) ansteuern.
Sehr beliebt sind die Kreuzfahrten entlang der Küste von Norwegen. Während hoch aufragende Berge, tief herabfallende Wasserfälle und malerische Dörfer langsam vorbeigleiten, genießen Kreuzfahrer das Naturereignis mit Logenblick. FOTO: Christian Herrmann
Das Kreuzfahrtschiff Viking Sky geriet 2019 in die Schlagzeilen, als es auf dem Weg zwischen Tromsø und Stavanger vor der Norwegischen Küste in einem heftigen Sturm in Seenot geriet. Die Antriebsmotoren fielen aus, und das Schiff drohte, auf die Küste zuzutreiben. Kurz vor der Küste gelang es, das Schiff zu ankern. In einer spektakulären Aktion wurde ein Teil der Passagiere per Helikopter evakuiert, bevor die Motoren wieder gestartet und das Schiff aus eigener Kraft in den Hafen von Molde einlaufen konnte. Auf dem Bild fährt das Schiff auf der Elbe von Hamburg nach Cuxhaven.
Die Queen Victoria ist ein Kreuzfahrtschiff der Cunard Line und hat eine Länge von 294 Meter. Sie verfügt über 995 Kabinen für 1.990 Passagiere, um die sich 981 Besatzungsmitglieder kümmern. Die Queen Victoria hat vier „Grand Suiten“, die zwischen 178 und 198 m² groß sind, eine zweistöckige Bibliothek mit 6000 Büchern und einen Victorianischen Ballsaal, in dem u.a. Fechtkurse angeboten werden. Auf Youtube haben wir ein Video über die Queen Victoria veröffentlicht. FOTO: Christian Herrmann
