Geisterstadt, Touristenfalle, Nostalgiewinkel: Oatman an der Route 66

Wilde Esel, tägliche Schießereien, die Lage an der historischen Route 66 und reichlich absurde Festivitäten haben die verlassene Bergbaustadt Oatman zum Publikumsmagneten gemacht.

Die Route 66 gehört zu den legendären Fernstraßen Amerikas. Hunderttausende Arbeitslose und Unterpriveligierte suchten nach der Weltwirtschafskrise ihr Glück im Westen.

 

Später waren es Glücksritter und Junge Wilde, die auf dem Highway zwischen den Ozeanen pendelten. Straßen wie die Route 66 schienen wie Rennbahnen in eine durch Sex und Drogen verklärte Freiheit jenseits bürgerlicher Konventionen.

 

Heute sind weite Strecken der Route 66 unter mehrspurigen Interstates begraben. Die wenigen historischen Streckenabschnitte werden als Kultobjekt gepflegt.

 

Nostalgiker finden alle naslang Zeugen einer verklärten Vergangenheit. Pragmatiker finden rostende Autowracks, Schlaglöcher, menschenleere Landstriche und …

 

… wunderschöne Landschaften. Hier der Sitgreaves Pass (3550 Fuß) bei Oatman.

 

Rund zwei Millionen Unzen Gold wurden in jahrzehntelanger Knochenarbeit in den Ute Mountains bei Oatman abgebaut.

 

1942 untersagte der Kongress angesichts der Kriegslage die nichtstrategische Förderung von Bodenschätzen. Die letzten Minen wurden geschlossen. Zurück blieben ein Friedhof, eine sterbende Stadt, und …
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… Burros. Die Esel waren wertvolle Helfer im Bergbau – als die Minen geschlossen wurden, blieben die Tiere zurück.

 

Die Esel fanden günstige Lebensbedingungen und vermehrten sich so stark, dass sie zum Problem wurden und die Wildherden mit gezielten Abschüssen dezimiert wurden.

 

Auch heute leben noch viele Burros in und um Oatman. Der Umgang mit ihnen ist zwiespältig: Einerseits wird darauf hingewiesen, dass es wilde Tiere sind, andererseits wird an jeder Straßenecke Eselfutter verkauft.

 

Die Burros, die auf der Straße, in den Vorgärten und auf den Veranden herumschlendern, sind Touristenmagnet und Einnahmequelle des Orts.

 

Jungtiere sind mit einem Nicht-füttern-Etikett versehen. Abends, wenn die Touristen weg sind, ziehen auch die Esel aus der Stadt hinaus ins Umland. Das Fohlen ist geblieben, …

 

… weil die Mutter den Tag nicht überlebt hat. Sterben im Hinterhof – das ist oft die Kehrseite, wenn (Wild)tiere zur „putzigen“ Touristenattraktion werden.
Tipp: Übernachten in Oatman?
Tipp: Übernachten in Oatman? Oatman selbst ist mit Übernachtungsmöglichkeiten nicht gesegnet - der Ort lebt vom Tagestourismus. Einfacher ist es, sich eine Unterkunkft in den nahe liegenden Orten Bullhead City oder Laughlin* zu nehmen.

 

Oatman selbst hat, wie die Einwohner sagen, „vergessen zu sterben“. Statt nach dem Ende des Goldrauschs völlig verlassen zu werden, hat sich die ehemalige 12.000-Einwohner-Stadt als kleines aber umtriebiges Örtchen gehalten.

 

Windschiefe Fassaden im Westernstil erinnern an vergangene Zeiten.

 

In den alten Gebäuden sind neue Geschäfte untergebracht. Verkauft werden überwiegend Souvenirs vom T-Shirt bis zum Hirschgeweih.
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In der Hochsaison finden auf der Hauptstraße von Oatman täglich inszenierte Schießereien statt.

 

Früher wurden schießwütige Störenfriede im Gefängnis untergebracht oder fanden ihren Platz am Galgen.

 

An einem der schönsten Streckenabschnitte der Route 66 gelegen, lockt Oatman auch mit einer Reihe mehr oder weniger sinnfreier aber spaßiger Festivals: Etwa dem Bettenrennen oder dem „Side-walk Egg Fry“, bei dem derjenige gewinnt, der nur mit Sonnenhitze das beste Spiegelei am Straßenrand brät.

 

Auch Postkutschenüberfälle werden regelmäßig inszeniert. Die Kutschen, die in Westernfilmen so wuchtig wirken, sind in der Realität verblüffend klein und eng.

 

1939 hatte Oatman seinen berühmtesten Gast: Clark Gable und Carole Lombard verbrachten hier ihre Hochzeitsnacht. Gable kehrte in den darauffolgenden Jahren öfter zurück, um hier mit Goldschürfern den Pokertisch zu teilen. Heute lebt Oatman von dieser Vergangenheit. Auch wenn vieles davon nur Fassade ist.
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