Robust, geräumig, diebstahlsicher und praktisch – diese Ansprüche erfüllen handelsübliche Sattelschränke nur bedingt. Worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Reiter sind Sammler. Sattel, Zaumzeug, Hilfszügel, Bandagen, Putzzeug und ein Sammelsurium an Medikamenten und Pflegemitteln füllen Regale und Ablageflächen, verstopfen Durchgänge und treiben ständig suchende Reiter und Stallbesitzer zur Verzweiflung. Sattelschränke sollen Ordnung ins Chaos bringen und teure Ausrüstung vor Diebstahl und ungefragtem „Ausborgen“ schützen.
Schränke für Westernsättel sind größer als die für Dressur- und Springsättel
Wer mit dem Kauf eines Sattelschranks liebäugelt, sollte als erstes einen Zollstock zur Hand nehmen. Das Naheliegende wird gern vergessen: Der beste Schrank nützt nichts, wenn er in der heimischen Sattelkammer keinen Platz hat. Oder wenn der eigene Sattel nicht in den Schrank passt. Sattelschränke werden generell in zwei Ausführungen hergestellt: Western und Englisch.
Bei einer Mindesttiefe und -breite von sechzig Zentimetern sind Sattelschränke für Englisch-Sättel deutlich schmaler als solche für Westernsättel, die mindestens 75 Zentimeter Kantenlänge haben. Wer eventuell später seine Reitweise von klassisch Englisch auf Western umstellen will, sollte sich von Haus aus für eine geräumige Ausführung, die auch noch Platz für Zubehör bietet, entscheiden.
Auch wer einen spanischen, maremmanischen oder sonstigen Spezialsattel hat, sollte Breite und Tiefe vor dem Kauf großzügig bemessen – die handelsüblichen Schränke für Englisch-Sättel sind für solche Modelle oft zu schmal. Der Sattel streift dann am Türrahmen und wird zerkratzt.
Ideal sind Sattelschränke, die sich nachträglich erweitern lassen
Höhenverstellbare Sattelhalterungen, herausnehmbare Ablageböden und variabel anzubringende Haken sind mittlerweile bei den meisten Modellen Standard. Viele Hersteller bieten zudem erweiterbare Systeme an. Der nachträgliche Einbau von Regalböden, Gertenhaltern oder Bandagenboxen ist bei solchen Schränken gar kein Problem. Durch zusätzliche Aufsatz- oder Unterschränke kann die Standardausführung jederzeit beliebig vergrößert werden.
Die meisten handelsüblichen Sattelschränke werden aus verzinktem Blech gefertigt. Um Stabilität und Sicherheit zu gewährleisten, muss dieses mindestens einen Millimeter dick sein – dünneres Blech lässt sich leicht aufschneiden. Für zusätzliche Stabilität, und um scharfe Kanten zu vermeiden, muss das Blech an den Rändern immer doppelt umgelegt sein. Damit der Schrank an den Nahtstellen nicht rostet, müssen die Bleche vor dem Zusammenbau verzinkt werden. Ob dies der Fall ist, kann ein Laie allerdings kaum erkennen. Einen Hinweis auf die Qualität der Verarbeitung bieten Schweißstellen: Diese setzen auf Dauer leicht Rost an; es sollte also keine geben. Durch die Verwendung von Blindnieten wird dieses Problem weitgehend behoben.
Eine gute Luftzirkulation ist das A & O eines guten Sattelschranks
Verzinkte Schränke haben den Vorteil, dass sie langlebig und robust sind und keinerlei Pflege benötigen. Feuchtigkeit greift den Schrank nicht an, wird von diesem aber auch nicht aufgenommen und nach außen transportiert. Werden feuchte Satteldecken im Schrank gelagert, bildet sich schnell muffige Luft oder Kondenswasser, welches das Sattelleder angreift.
Um das zu verhindern ist eine ausreichende Luftzirkulation im Schrankinnern unbedingt notwendig. Hier haben viele Schränke ihren Schwachpunkt. Kleine Lüftungsschlitze in der Tür sorgen nicht für genügend Luftzufuhr; große lassen zwar mehr Luft, dafür aber auch Mäuse ein.
Nur wenige Sattelschrankhersteller haben sich diesem Problem intensiv gewidmet und Lösungen entwickelt. So gibt es mittlerweile atmungsaktive Schränke aus Holz und Lochblech und elektrisch betriebene Lüftungen. Sogar Heizungen für Sattelschränke, um die Luft im Schrankinneren temperiert zu halten, werden entwickelt.
Die Lüftung der meisten handelsüblichen Schränke beschränkt sich aber nach wie vor auf kleine Türschlitze. Hersteller empfehlen Raumentfeuchter oder verweisen darauf, feuchte Satteldecken eben nicht im Schrank, sondern davor zu trocknen – eine Lösung, die in der Praxis oft an der Bequemlichkeit von Reitern scheitert, die keine Lust haben, nach jedem Reiten die Satteldecke abzumontieren.
Schlösser und Diebstahlsicherung – ein häufiger Schwachpunkt an Sattelschränken
Ein weiterer Schwachpunkt von Sattelschränken sind die unzulänglichen Schlösser, die Satteldiebe kaum vor ein Hindernis stellen. Sowohl Vorhängeschlösser als auch die häufig verwendeten Möbelschlösser lassen sich leicht knacken. Vorhängeschlösser haben neben dem geringen Sicherheitsfaktor einen weiteren Nachteil in der täglichen Nutzung: Um sie zu öffnen braucht man beide Hände; muss also den Sattel irgendwo ablegen, bevor man ihn aufräumen kann.
Viele Schränke sind zudem so leicht, dass Diebe sie gar nicht erst aufbrechen, sondern als Ganzes davontragen. Die Schränke an der Wand zu verschrauben, um das zu verhindern, ist nicht bei allen Modellen praktikabel – besonders dann nicht, wenn die Verstellschrauben für die Sattelhalterungen nur von der Rückwand aus zugänglich sind. Auch hier gibt es mittlerweile deutlich verbesserte Modelle zu kaufen. Dreifachverriegelungen und nachrüstbare Wandhalterungen bieten zusätzliche Sicherheit.
Relativ neu entwickelt wurde der „Sattelsafe“. Dieser wird aus dreizehnfach verleimtem Massivholz gefertigt und ist mit üblichen Einbruchswerkzeugen wie Kuhfuß und manueller Säge nicht zu knacken. Der Schrank ist mit Haustürschließtechnik ausgestattet, bei der auch die Scharnierseite mit Bolzen gesichert ist. Dadurch lässt sich die Türe auch dann nicht öffnen, wenn die Scharniere abgesägt werden. Zusätzlich wird der Schrank an der Wand verschraubt – durch eine an der Wand verankerte Stahlplatte mit Bügel und innen liegendem Schloss ist das auch bei mobilen Turnierschränken möglich.
Solche durchdachten Details machen aus einem Sattelschrank einen guten Sattelschrank – und schlagen sich im Preis nieder. Kleine Standardmodelle sind bereits ab zweihundert Euro zu haben. Geräumige, formschöne und sichere Sattelschränke kosten locker das Zehnfache. Ob man sich für einen schlichten verzinkten Schrank oder für ein individuell angefertigtes Luxusmöbel mit Echtholzintarsien entscheidet, drei Punkte sind bei allen Schränken wichtig: eine ausreichende Belüftung, ein sicherer Schließmechanismus und ein großzügiger, variierbarer Innenraum.
Sattelschrank SSC.19
Dieser Sattelschrank besteht aus einer solide verarbeiteten Stahlblechkonstruktion, ist vormontiert und sofort einsatzbereit. Er besitzt Lüftungsschlitze für eine ausreichende Luftzirkulation und wird mit einem Sattelhalter geliefert. Sattelhalter und Fachboden sind verstellbar. Die Tür hat ein Zylinderschloss mit 2 Schlüsseln. Der Sattelschrank hat eine Größe (H x B x T) von 195 cm x 60 cm x 60 cm.
Tidyard Sattelschrank mit 1 Sattelhalter, 1 Boden und 4 Haken, Anthrazit 53x53x105 cm Stahl
Kompakter Sattelschrank für einen Sattel und Zubehör. Abmessungen: 53 x 53 x 105 cm (L x B x H). Innenmaße: 45 x 48,5 x 90,5 cm (L x B x H). Abschließbare Türe (Schlüssel enthalten), höhenverstellbarer Sattelhalter (bis 15 kg), ein Einlegeboden (nicht verstellbar!), vier verstellbare Haken.
Kerbl Sattelschrankaufsatz
Platz für noch mehr Zubehör: Der Schrankaufsatz ist die ideale Erweiterung für Kerbl-Sattelschränke. Gefertigt aus sendzimirverzinktem Stahlblech. Zwei Ablagefächer. Mit Luftschlitzen für eine gute Belüftung. Abschließbar. Maße: 60 x 60 x 60 cm, Gewicht: 18 kg. Muss selbst zusammengebaut werden.
DEMA Sattelschrank Kentucky
Der stabile Metallschrank in elegantem Anthrazit hält Sattel und Zubehör sicher unter Verwahrung. Umfangreiche Verstellmöglichkeiten machen ihn zu einem nützlichen Helfer in Stallung und Reithalle. Für eine leichte Bestückung und Entnahme können alle Halter separat ein-und ausgehängt werden. Die Türhalterungen nehmen Trense, Zaumzeug, Gerte und Longierleine, die obere/untere Ablage Sattel-Pflegemittel und Decken auf. Für alle Sattelarten geeignet. Höhenverstellbare Füße zum Ausgleichen von Bodenunebenheiten. Lieferung erfolgt komplett montiert. Außenmaße: BxTxH: 78x58x152-154 cm, Gewicht: 50 kg, Belastung pro Sattelhalter max. 30 kg.
Kerbl Sattelschrank für 2 Sättel
In diesen Sattelschrank passen zwei Sättel. Es gibt ausreichend Platz und Haken und Halter zum Aufhängen von Trensen etc. Luftschlitze sorgen für eine ausreichende Belüftung. Der Schrank wird als Bausatz geliefert. Abmessungen: 60 x 60 x 106 cm
vidaXL Sattelschrank
Dieser Sattelschrank bietet viel Stauraum und hat eine abschließbare Tür zur sicheren Aufbewahrung. Der Schrank hat zwei Fächer, eine Sattelhalterung (höhenverstellbar) und 4 Haken, die ebenfalls in der Höhe verstellbar sind. Der Schrank ist leicht zu reinigen und einfach aufzubauen. Abmessungen: 53 x 53 x 140 cm (L x B x H)