Bis zu dreihundert Kilometer legt ein Distelfalter an einem Tag zurück. In manchen Jahren fliegen Millionen der Wanderfalter über die Alpen.
Der Distelfalter gehört mit einer Flügelspannweite von bis zu sechseinhalb Zentimetern zu den großen Tagfaltern Europas. Verglichen mit Admiral oder Schwalbenschwanz kommt der Distelfalter eher bescheiden daher: Der Körper und der größte Teil der Flügel sind rötlich-orange bis rotbraun, die Spitzen der Vorderflügel schwarz mit weißen Punkten, die Ränder der Hinterflügel mit Reihen schwarzer Punkte gezeichnet.
Klappt der Falter seine Flügel zu und zeigt die Unterseite, sieht er komplett anders aus: Eckige und runde, olivgrüne Felder bilden mit helleren Bereichen ein Mosaik, am Rand des Unterflügels leuchten schillernde Augen, die Oberflügel sind orangerot mit hellen Spitzen.
Distelfalter fliegen in riesigen Schwärmen
Der Distelfalter ist, mit Ausnahme der Antarktis und Südamerika, auf der ganzen Welt verbreitet. Er gehört zu den eifrigsten bekannten Wanderfaltern und legt in seinem Leben mehrere tausend Kilometer zurück. Im Jahreszyklus beschreibt der Schmetterling einen „Zugkreis“. Den Winter verbringt der Distelfalter in Nordafrika; wenn dort Anfang April die Trockenperiode beginnt und sich die Lebensbedingungen für den Falter rapide verschlechtern, fliegt dieser in den Mittelmeerraum und nach Südeuropa.
Im Spätfrühling und Frühsommer zieht der Distelfalter über die Alpen nach Deutschland und weiter in den Norden – teilweise bis nach Island, und teilweise in riesigen Schwärmen. Alle paar Jahre kommt es so zu einer regelrechten Invasion von Distelfaltern: Im Mai 2009 wurde die Zahl der Distelfalter, die an einem einzigen Tag den Großraum München überflogen, auf elf Millionen geschätzt. Die Falterzüge können dabei mehrere Kilometer breit werden.
So weit die Flügel tragen: Distelfalter fliegen Tausende Kilometer
Orientiert an Sonne, Licht und Erdmagnetfeld überquert der Schmetterling auf seiner Reise bis zu dreitausend Meter hohe Alpenpässe und legt Strecken von über 2.500 Kilometern zurück. Fliegen die Falter in Bodennähe, sind sie in der Lage, Hindernisse wie Berge zu umfliegen. Die Schmetterlinge folgen dann den Tälern und Pässen und nehmen danach ihre ursprüngliche Reiseroute wieder auf.
Der kaum ein Gramm schwere Falter lässt sich bei seiner Reise von den Winden tragen – sind sie günstig, erreicht er Spitzengeschwindigkeiten von bis zu fünfzig Stundenkilometern und schafft bis zu dreihundert Kilometer am Tag. Sind sie weniger günstig, ändert der Distelfalter seine Flughöhe, um mit der besten Luftströmung zu reisen. Endlich im Norden angekommen zeugt er seine Nachkommen; aus den bis zu hundert Eiern schlüpfen zwei neue Generationen von Distelfaltern, die im Herbst den langen Flug nach Afrika antreten, dort überwintern und im nächsten Jahr wiederkommen
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Distelfalter brauchen Disteln
Obwohl nur ein Sommergast, zählt der Distelfalter bei uns zu den recht häufig vorkommenden Schmetterlingsarten. Man sieht ihn häufig in offenen Habitaten, auf Kargland, Brachflächen oder an Bahndämmen, aber auch in Gärten. Der Name „Distelfalter“ bezieht sich auf die Nahrungspflanze der Schmetterlingsraupen. Neben Malven, Kletten und Brennnesseln gehören Disteln zu den bevorzugten Eiablageplätzen des Distelfalters. Auch die ausgewachsenen Schmetterlinge saugen gerne den Nektar aus Distelblüten, verschmähen aber auch andere Blütenpflanzen nicht.
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