Hochzeitsbräuche: Wenn Tops zu Flops werden

Bräuche, Rituale und Spiele machen eine Hochzeit unvergesslich. Beson­ders dann, wenn sie daneben­gehen. Mit diesen Bräuchen sollten Sie um­sichtig sein.

Die Teebecher stehen für Freiraum und Zusammenhalt.

Feierlich tauschen Hendrik und Lea die Ringe. Danach reicht der Trauzeuge ihnen zwei Tee­becher, die mit einer Schnur miteinander ver­bunden sind. Erste gemeinsame Aufgabe der Frisch­vermählten ist es, den Tee zu trinken, ohne die Schnur zu zerreißen. Der Brauch ist eine Va­ri­ante der Teezeremonie und steht für die enge Bindung des Paares einerseits und den nötigen Freiraum andererseits.

Im Laufe der Jahrhunderte sind eine ganze Rei­he von Bräuchen rund um die Zeremonie des Heiratens entstanden. Als Schutz- und Schwel­len­rituale waren sie ein wichtiger Be­stand­teil der Hochzeit. Auch wenn das Wissen um die Hinter­grün­de von Hochzeits­bräuchen heute oft verloren gegangen ist, so werden manche Bräuche und Rituale immer noch gepflegt und helfen mit, den schönsten Tag im Leben unvergesslich zu machen. Bei einigen Hochzeitsbräuchen ist allerdings Vorsicht geboten. Falsch oder übertrieben umgesetzt werden sie schnell zum Stimmungskiller. Statt dem Brautpaar eine Freude zu machen, können sie diesem leicht den Tag verderben.

Brautentführung: Die Nummer eins der ungeliebten Hochzeitsbräuche

In einem unbeobachteten Moment wird die Braut „entführt“ und von Kneipe zu Kneipe geschleppt. Dem suchenden Bräutigam bleibt es überlassen, die Zeche zu zahlen. Der Brauch stammt noch aus dem Mittelalter und geht auf das vermeintliche Recht der ersten Nacht zurück. Vasallen der Obrigkeit sollen damals Bräute von ihrer Hochzeit abgeholt und in die Betten ihrer Herren gebracht haben. Geschichtswissenschaftler sehen darin allerdings einen literarischen Mythos. So oder so war der Brauch bei den meisten Brautleuten wohl damals schon unbeliebt, und er ist es noch. Die meisten Paare lehnen eine Brautentführung schon im Vorfeld kategorisch ab. Die Angehörigen sollten das unbedingt akzeptieren, denn oft sind die Entführer die einzigen, die Spaß an der Aktion haben. Mitunter sucht der Bräutigam stundenlang nach der Braut. Dadurch gerät die Feier ins Stocken und die Hochzeitsgäste fühlen sich allein gelassen.

Schleiertanz: Wer unerlaubt am Schleier rupft, macht sich rasch unbeliebt

Der weiße Schleier stand ursprünglich für die Jungfräulichkeit der Braut. Bei diesem alten, germanischen Brauch wird der Braut beim Tanz der Schleier geraubt und in Stückchen gerissen. Diese werden an die weiblichen Hochzeitsgäste verteilt, damit sie vom Segen des Brautpaars profitieren. Doch Vorsicht: Nicht jede Braut lässt sich gerne den geliehenen Kopfschmuck oder das gute Erbstück zerreißen. Besorgen Sie lieber ein Stück Tüll, das stellvertretend zerrissen wird, oder sprechen Sie die Aktion zu­min­dest vorher mit der Braut ab.

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Reis werfen: Fegen nicht vergessen

Wer Blumenblätter oder Reis streut, sollte hinterher fegen.

Die Ehe soll fruchtbar werden, wenn das frischvermählte Paar mit Reis beworfen wird. Das ist heute aber nicht mehr vor allen Kirchen oder Standesämter erlaubt. Fragen Sie daher unbedingt vorher nach. Hinzu kommt, dass die Reiskörner gewaltig jucken, wenn sie in die Kleider geraten. Eine gute Alternative zum Reis werfen ist das Pusten von Seifenblasen. Diese sind genehmigungsfrei, müssen nicht zusammengefegt werden und sehen zudem auf den Fotos viel hübscher aus als ein paar unscheinbare Reis­körnchen.

Brautschuhe mit Pfennigen bezahlen ist nicht überall erwünscht

Der Brauch kommt noch aus der Zeit, als Bräute ihre Schuhe mit eigenem Geld be­zahlen mussten und dafür oft schon von Kindesbeinen an Kleingeld sparten. Durch die Menge der gesparten Pfennige (beziehungsweise den Wert der Schuhe) konnte die Frau ihre Voraussicht und ihre Sparsamkeit demonstrieren. Obwohl der Brauch etwas außer Mode gekommen ist, bieten manche Brautausstatter auch heute noch einen „Glückscentservice“ an. Andernorts wird das Kleingeld hingegen abgelehnt. Sicher­heitshalber sollten Sie vorher nachfragen. Das spart Ärger mit genervten Kassierinnen.

Tiere gehören nur auf Hochzeiten, wenn ihre Versorgung sichergestellt ist

Weiße Hochzeitstauben können bei Brieftaubenzüchtern ausgeliehen werden.

Blütenweiße Schimmel vor der Hochzeitskutsche ma­chen die Fahrt zur Kirche perfekt. Zwei weiße Tau­ben, die das Brautpaar nach der Trauung auf­flie­gen lässt, stehen für Liebe, Fruchtbarkeit, Treue, Frie­den und Glück. Dressierte Hochzeits­tau­ben können bei vielen Brieftaubenzucht­vereinen aus­ge­liehen werden. Schwieriger ist das mit dem Storch, der klassisch für den Kindersegen steht. Er bleibt besser auf dem Kirchturm. Und auch das le­ben­de Glücksschwein sollte nur sehr, sehr wohlüberlegt verschenkt werden.

Recht neu ist bei uns der Brauch, nach der Trauung Schmet­ter­linge fliegen zu lassen. Der Brauch kommt aus Hawaii; die Schmetterlinge sollen Wünsche in den Him­mel tragen. Das artgerechte und ökologisch kor­rek­te Freilassen von Schmetterlingen ist aller­dings nicht ganz unproblematisch (Wetter, Jahres- und Tageszeit müssen stimmen; nur hei­mische Arten; etc.) und erfordert zudem eine amtliche Bewilligung der jeweiligen Be­zirks­­ver­wal­tungsbehörde. So hübsch es aussieht – lassen Sie lieber Seifenblasen steigen.

Generell gilt: Wenn Sie eine Hochzeit mit Tieren beleben wollen, muss sich auch je­mand darum kümmern, und zwar richtig. Ist das nicht gewährleistet, tun Sie keinem etwas Gutes, auch nicht dem Brautpaar. Neben den hier genannten gibt es noch eine Reihe von Bräuchen, Spielen und Ritualen, von denen einige fast nur noch auf dem Land Teil einer Hochzeit sind.

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