Valentins­tag in Hornung: Bauern­regeln und Los­tage für den Februar

In „Narrenmond“ Februar wird ein Gottesopfer ausgelöst, ein Apostel ausgelost und ein Märtyrer verschenkt Blumen. Ihre Tage verraten, wie das Wetter wird.

Im Narrenmond „Hornung“ Februar werden die Tage wieder merklich länger, die ersten Hum­meln sind unterwegs und die Zeiger­pflan­zen des phänologischen Kalen­ders beginnen zaghaft zu keimen. Das Vieh bekommt Nach­wuchs, und auf dem Feld sind die ersten Ar­bei­ten zu verrichten. Das Wetter an den Los­tagen verrät, wann der Zeit­punkt dafür günstig ist.

Tipp: Bauernregeln und Lostage
Bauernregeln & Lostage Aus der Beobachtung natürlicher Erscheinungen entstanden Bauernregeln und Sprichwörter: "Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer", "wenn die Esche blüht, gibt es keinen Frost mehr", und "wenn die Bienen ihre Stöcke früh verkitten, kommt bald ein strenger Winter".
Auch wenn manches davon abergläubisch klingen mag, so steckt doch in vielem mehr als ein Funken Wahrheit, denn Bauernregeln entstanden auf der Basis jahrelanger, genauer Natur-beobachtung. Viele dieser Bauernregeln sind an "Lostage" geknüpft – Tage, die erfahrungsgemäß eine stabile Wetterlage bringen.
In unserem Libellius-Magazin finden Sie die wichtigsten Lostage für das ganze Jahr, kurze Biographien der Heiligen, welche den Lostagen ihren Namen geben, und eine Auswahl von Bauernregeln.

2. Februar, Mariä Lichtmess

Weißer Februar stärkt die Felder.

Nach jüdischer Traditon galt eine Frau nach der Geburt eines Sohnes vierzig Tage lang als un­rein (achtzig bei einer Tochter). Ein Erstge­bo­re­ner wurde am vier­zig­sten Tag seines Lebens als Eigentum Gottes dem Tempel über­geben, wo er gegen ein Geld- oder Tier­opfer ausgelöst werden konnte. Das taten auch Maria und Josef – Mariä Licht­mess erinnert an diesen Gang. Im bäuerlichen Jahreslauf mar­kiert Mariä Licht­mess den Tag, an dem die Arbeit wieder aufgenommen wird.

  • Gibt’s an Lichtmess Sonnenschein, wird’s ein spätes Frühjahr sein.
  • Vor Lichtmess Lerchengesang macht um den Lenz mich bang.
  • Wenn’s zu Lichtmess stürmt und tobt, der Bauer sich das Wetter lobt.
  • Es wird gewöhnlich sehr lang kalt, wenn der Nebel zu Lichtmess fallt.

3. Februar, Blasius

Der Heilige Blasius, dessen Name entweder „Der Königliche“ oder „Der Lispelnde“ be­deutet, war Arzt und Bischof und starb als Märtyrer. Bevor er enthauptet wurde bat er Gott, jeder der ein Halsleiden habe möge geheilt werden, wenn er in seinem Namen um Gesundung bäte. Blasius ist einer der vierzehn Nothelfer und soll neben Hals­be­schwer­den auch Blasenprobleme heilen.

  • St. Blasius und Urban (25. Mai) ohne Regen, folgt ein guter Erntesegen.
  • St. Blasius man Lammbraten essen muss.
  • Blasius stößt dem Winter die Hörner ab.

5. Februar, Agatha

St. Agatha, Gottesbraut, Schnee und Eis taut.

Agatha von Catania gelobte die Jungfräulichkeit um des Himmelreichs willen und ließ auch dann nicht davon ab, als der heidnische Statthalter von Sizilien sie zur Braut nehmen wollte. Gekränkt ob der Zurückweisung ließ er Agatha in ein Freudenhaus verschleppen, foltern und auf glühenden Kohlen töten. Als ein Jahr nach ihrem Tod der Ätna ausbrach, soll der Schleier der Heiligen den Lavastrom gestoppt haben.

  • St. Agatha, die Gottesbraut, macht, dass Schnee und Eis gern taut.
  • Am Agathentage die Hälfte Heu und die Hälfte Stroh.
  • An Agatha Sonnenschein, bringt viel Korn und Wein.

6. Februar, Dorothea

Auch die Heilige Dorothea war eine jungfräuliche Märtyrin. Noch auf dem Weg zum Richtplatz bekehrte sie einen heidnischen Juristen, der sich daraufhin öffentlich zu Jesus Christus bekannte und gemeinsam mit Dorothea enthauptet wurde.

  • Bringt Dorothe recht viel Schnee, bringt der Sommer guten Klee.
  • Die heilige Dorothee watet gern im Schnee.
  • Nach dem Dorotheentag, kein Schnee mehr gerne kommen mag.

9. Februar, Apollonia

Februar hat Mucken, baut aus Eis oft feste Brucken.

Die Heilige Apollonia ist die dritte jungfräuliche Märtyrin, deren Gedenktag im Februar gefeiert wird. Über ihr Leben und Sterben ist wenig bekannt; ihr sollen aber alle Zähne gezogen worden sein.

  • Ist’s an Apollonia feucht, der Winter spät entweicht.
  • Kommt die Jungfrau Apollonia, sind auch bald die Lerchen wieder da.

12. Februar, Eulalia

Eulalia von Barcelona erlitt in den Christenverfolgungen unter Kaiser Diocletian das Martyrium. Sie starb im Alter von dreizehn oder vierzehn Jahren am Kreuz. Ihr toter Körper wurde von Schnee bedeckt. Die Märtyrerakten der Heiligen sind gefälscht und ähneln stark jenen der Heiligen Eulalia von Merida. Oft werden die beiden deswegen miteinander gleichgesetzt.

  • Eulalia im Sonnenschein, bringt viel Apfel und Apfelwein.
  • St. Eulalia Sonnenschein bringt viel Obst und guten Wein.

14. Februar, Valentin

Viel Nebel im Februar, viel Regen im ganzen Jahr.

Der Heilige Valentin, Bischof von Terni, soll trotz eines Verbots des Kaisers Verliebte getraut und Frischvermählten Blumen aus seinem Garten geschenkt haben. Die so gestifteten Ehen standen unter einem besonders guten Stern. Valentin selbst wurde am 14. Februar 269 als Märtyrer für seinen Glauben hingerichtet. Heute gilt er als Patron der Liebenden; das Blumenschenken am Valentinstag hat hier seine historischen Wurzeln.

  • Eier vom Tage Valentin bringen wenig Gewinn.
  • St. Valentins Eier sind umsonst zu teuer.
  • Kalter Valentin, früher Lenzbeginn.
  • Ist’s an Valentin noch weiß, blüht an Ostern schon der Reis.

16. Februar, Simeon

Simeon (4. Jh.) war der siebte Bischof von Metz. Seine wundertätigen Gebeine wurden als Reliquien verehrt. Simeon soll soll jüdischer Herkunft gewesen sein, was von spä­te­ren Chronisten verschwiegen wurde.

  • Friert’s um Simeon ganz plötzlich, bleibt der Frost nicht lang gesetzlich.

22. Februar, Petri Stuhlfeier

An Petri Stuhlfeier (auch Kathedra Petri) wird des Tages gedacht, an dem der Apostel Petrus, der „Fels“, der erste Bischof von Rom und damit der erste christliche Papst wurde. In einigen Städten wurde bis ins Spätmittelalter an diesem Tag der Rat neu be­setzt und der Bürgermeister neu gewählt.

  • Wenn’s an Peterstag regnet, so regnet’s Dieb und Mäus.
  • Von St. Peter an essen die Bauersleut bei Tag.
  • Petri Stuhlfeier kalt wird vierzig Tage alt.
  • Wenn’s friert auf Petri Stuhlfeier, friert’s noch vierzehn Mal heuer.
  • Ist es mild und nach Petri offen der Bach, kommt auch kein großes Eis mehr nach.

24. Februar, Matthias

Matthias bricht das Eis, hat er keins, macht er eins.

Der Heilige Matthias wird manchmal auch als der „13. Apostel“ bezeichnet. Er war derjenige, der durch einen Losentscheid nach dem Verrat und dem Selbstmord von Judas Ischariot dessen Platz einnahm. Umstritten ist, ob nicht aber Paulus von Tarsus dieser Platz als von Gott berufen zusteht. Strittig ist auch Matthias’ Tod – überliefert worden sind sowohl ein friedlicher Tod als auch der Märtyrertod durch Steinigung oder Enthauptung.

  • St. Mattheis hab ich lieb, denn er gibt dem Baum den Trieb.
  • Am Matthiastage lass deine Bienen raus.
  • Nach Mattheis geht kein Fuchs mehr übers Eis.
  • Mattheis brichts Eis; find’t er keins, macht er eins.
  • Wenn neues Eis Matthias bringt, so friert es noch vierzehn Tage; wenn noch so schön die Lerche singt – die Nacht bringt neue Plage.

28. Februar, Romanus

Der Heilige Romanus von Condat war Eremit und gründete im Gebiet des Haut-Jura mehrere Klöster.

  • St. Roman hell und klar bedeutet ein gutes Jahr.
  • An Roman und Lupicinus (21. März), unsere Sonne scheinen muss.

Hier geht’s weiter zu den Bauernregeln und Lostagen im Januar, März, April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober, November und Dezember.

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