Das Alte Land – Urlaub in Deutschlands größtem Obstgarten

Kirsch- und Apfelbäume soweit das Auge reicht, dazwischen reetgedeckte Fachwerkhäuser und malerische Orte, die von Flüssen und Kanälen durchzogen werden – ein Ausflug ins Alte Land lohnt sich zu jeder Jahreszeit.

Das Alte Land erstreckt sich südwestlich von Hamburg entlang der Elbe bis nach Stade und ist das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Nordeuropas. Der fruchtbare Boden des angeschwemmten Marschlandes und das milde Nordseeklima sind ideal für den Obstanbau.

Lühe Mündung
Blick von der Lühe Mündung über die Obstplantagen des Alten Landes in Richtung Geest. (Foto: Christian Herrmann)
Statt Auto parkt das Boot vor der Tür – Häuser an der Lühe in Steinkirchen.

Holländische Siedler errichteten im 12. und 13. Jahrhundert die ersten Deiche und gruben Entwässerungskanäle, um das Sumpfland an der Elbe landwirtschaflich zu nutzen. Das Land, das bereits kultiviert war, wurde das „Alte Land“ genannt. Das noch nicht kultivierte Land entsprechend das „Neue Land“. Nach Abschluss der Umwandlung gab es nur noch das „Alte Land“.

Altländer Fachwerkhaus mit Reetdach
Typisches Altländer Haus mit Reetdach an einem Weiher. (Foto: Christian Herrmann)

Das fruchtbare Land bescherte den Bauern Wohlstand, den man noch heute an den prächtigen und reichverzierten Fachwerkhäusern erkennen kann. Die großen und oft reetgedeckten Höfe liegen inmitten der weiten Obstplantagen. Beim Spaziergang auf den alten Deichen der Flüsse Este und Lühe, die das Alte Land queren,  bietet sich ein wunderbarer Ausblick auf die schmucken Höfe und die zahlreichen Obstbäume. Hofläden mit regionalen Produkten und gemütliche Cafés mit leckerem Obstkuchen laden zum Verweilen ein.

Tipp: Übernachten im Alten Land
Tipp: Übernachten im Alten Land Soll es ein schickes Hotel, eine gemütliche Pension oder eine praktische Ferienwohnung sein? Gute Übernachtungsmöglichkeiten für das Alte Land haben wir bei HRS* gefunden.

Sehenswert sind auch die malerischen Orte Jork, Estebrügge, Steinkirchen und das Guderhandviertel. Sie beeindrucken durch ihre schöne Fachwerkarchitektur und die Lage am Fluss oder einem Fleth.

Altländer Hof mit Tor
Altländer Hof mit prachtvollem Tor. (Foto: Christian Herrmann)

Typisch für das Alte Land ist die einschiffige Bauweise der Kirchen mit dem separat stehendem Turm. Die zum Teil noch aus dem 13. Jahundert stammenden Kirchen sind innen zum Teil sehr schlicht, oder kunstvoll bemalt, oder mit hölzernen Tonnendecken ausstaffiert, die auf die Tradition der Schiffsbaukunst hinweisen.

Altländer Kirche mit separatem Holzturm in Steinkirchen.
Fachwerk im Alten Land
Typische Fachwerkarchitektur im Alten Land. (Foto: Christian Herrmann)

Das Alte Land ist ideal für Radfahrer. Es gibt zahlreiche Routen entlang der Flüsse, Deiche, Kanäle, durch die Obstplantagen und entlang der Elbe. Vom Elbdeich aus kann man die großen und kleinen Pötte bestaunen, die Hamburg ansteuern oder von Hamburg in Richtung Nordsee fahren.

Klappbrücke aus Holz an der Lühe in Steinkirchen.

An der Mündung der Lühe, dem Fähranleger, gibt es diverse Imbissbuden, an denen man sich stärken und bei einer Portion Pommes oder leckerem Fisch den vorbeifahrenden Schiffen zusehen kann.

 

Containerschiff auf der Elbe
Im Vordergrund die verträumte Lühe, im Hintergrund ein riesiges Container-Schiff, das den Hamburger Hafen verlässt und auf der Elbe in Richtung Nordsee fährt. (Foto: Christian Herrmann)

Auf den Flüssen Este und Lühe kommen Paddler, egal ob mit Schlauchboot, Kajak oder Stand Up Paddler, voll auf ihre Kosten. Die Flüsse schlängeln sich durch die Obstplantagen und durch die hübschen Orte und bieten den Wassersportlern einen ganz eigenen Blickwinkel auf das Alte Land. Ebbe und Flut sollte man aber im Auge behalten, wenn man auf dem Rückweg nicht als zu sehr ins Schwitzen geraten möchte.

Auf jeden Fall lohnt sich ein Ausflug in die alten Hansestädte Buxtehude und Stade. Mit ihren historischen Alstadtgassen und Flethen erinnern sie an die Zeit des mächtigen Städtebundes der Hanse. In Cranz, dort wo die Este in die Elbe fließt, kann man nicht nur sehr gut Fisch im Gasthaus zur Post essen, sondern auch mit der Fähre nach Blankenese übersetzen. Berühmt ist das Treppenviertel von Blankenese, mit seinen verwinkelten Gässchen, pittoresken Häuschen und prachtvollen Villen, die malerisch am Hang an der Elbe liegen.

Schafe auf dem Elbdeich
Vierbeinige Deichschützer – Die Schafe verhindern, dass Sträuche und Bäume wachsen und den Deich destabilisieren. Außerdem festigen sie mit ihren Hufen den Deich und sorgen dafür, dass er dem Hochwasser besser standhält. (Foto: Christian Herrmann)

 

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