Füllfederhalter: Revolutionäres Schreibgerät und teures Prestigeobjekt

Ein Versicherungsagent, dem ein defektes Schreibgerät den Vertragsabschluss verpatzte, ließ Ende des 19. Jahrunderts die Füllfeder patentieren und revolutionierte das Schreibwesen.

Streusand, Löschpapier, umgefallene Tintenfässer, klecksende Federn und nicht zuletzt das Gänsehautgeräusch von Stahlfedern, die über raues Papier kratzen: Bis in 19. Jahrhundert war Schreiben eine echte Herausforderung an Konzentration, Feinmotorik und Nerven.

Füllfederkonstrukteure scheiterten am Vakuum

Schreiben mit Tintenfass, Feder und Federhalter will gelernt sein. Kalligraphen auf Bali lassen Besucher ihr Handwerk versuchen. FOTO: Angelika Hleftschar

Kurzum: Schreiben mit Feder und Fass war eine Plage, und schon im 10. Jahrhundert gab der Kalif al-Mu’izz seinen Kunsthandwerkern und Ingenieuren den Auftrag, ein Schreibgerät zu entwerfen, welches das lästige Eintauchen ins Tintenfass überflüssig machte. Ohne Erfolg.

Schreibende auf der ganzen Welt klecksten weiter, auch wenn es immer wieder mehr oder weniger erfolgversprechende Ansätze gab, Schreibfedern zu entwickeln, „… die man voller Tinte mit sich führen kann“. Keine der teilweise abenteuerlichen Konstruktionen brachte den durchschlagenden Erfolg.

Alles für die Katz! Frühe Tüftler gerieten bei der Entwicklung einer „immerwährenden Füllfeder“ nicht nur in ein geistiges Vakuum … FOTO: Angelika Hleftschar

Die meisten Versuche für „unendliche Federn“ scheiterten, weil ihre Erfinder davon ausgingen, man müsse in ein Rohr (aus beliebigem Material) nur genügend Tinte einfüllen, die dann über die Feder an der Spitze des Rohrs auf das Papier fließen würde.

Was sie übersahen: Auf diese Weise entsteht in einem geschlossenen Rohr ein Vakuum, welches den Weiterfluss der Tinte sofort unterbricht. Ein weiteres Problem waren die damals sehr aggressiven Tinten, die Behälter unterschiedlichster Materialien in kürzester Zeit zerfraßen.

Vertragsbruch wegen Tintenklecksen: Waterman „erfindet“ die Füllfeder

Tintenflecken auf dem Papier? Nicht mit einer guten Füllfeder! Gegen Kaffeeflecken gibt es allerdings noch kein Patent … FOTO: Angelika Hleftschar

Erst Ende des 19. Jahrhunderts kam der Durchbruch. Am 12. Februar 1884 meldete Lewis Edson Waterman die Füllfeder zum Patent an. Eigentlich war Waterman Versicherungsmakler, und eigentlich brauchte er nur noch eine Unterschrift auf einem Vertrag, um das Geschäft seines Lebens zu besiegeln.

Aber das Schicksal hatte andere Pläne: Als sein Vertragspartner seinen Füllfederhalter ansetzte, ergoss sich ein Schwall Tinte über die Urkunde. Der Ärger war groß, das Geschäft platzte – und Waterman platzte der Kragen.

Er zerlegte den Füllfederhalter, dachte intensiv nach und erkannte das Problem mit dem Vakuum.  Mit einer fast schon banalen Maßnahme löste er, woran Tüftler vor ihm gescheitert waren: Ein Schlitz im Tintenleiter sorgte dafür, dass so viel Luft in den Tank eindringen konnte, wie Tinte über die Feder abfloss.

Ein Loch in der Feder sorgte dank des Kapillarprinzips, das Flüssigkeiten in engen Röhren aufsteigen lässt, für gleichmäßigen Tintenfluss. Der „Ideal Fountain Pen“ war erfunden und ermöglichte einfaches Schreiben ohne Klecksen.

Aufstieg und Fall der Füllfeder

Waterman selbst hängte den Versicherungsberuf an den Nagel und wurde zum amerikanischen Selfmademan. Im Hinterzimmer eines Zigarrengeschäfts in New York City produzierte er ab sofort Füllfedern. Rund zweihundert waren es im ersten Jahr, gut fünfhundert im zweiten. Nach der ersten Zeitungswerbung explodierten die Aufträge, und die ersten Fabriken wurden gebaut.

Gerade in Zeiten von Smartphones und sozialen Medien hat ein mit Füllfeder handgeschriebener Brief einen besonderen Wert. FOTO: Angelika Hleftschar

Auch die Konkurrenz ließ nicht lange auf sich warten. Die Füllfeder eroberte nicht nur Amerika, sondern auch Europa. Immerhin war sie ein zuverlässiges Schreibgerät, das sich fast jeder leisten konnte – im Gegensatz zu den ersten Kugelschreibern, die unzuverlässig und viel zu teuer waren.

Das änderte sich nach dem Zweiten Weltkrieg, als Kugelschreiber zum billigen Massenprodukt wurden und die Füllfeder nahezu aus dem Geschäftsalltag verdrängte. In zwei Enklaven hat sich die Füllfeder bis heute gehalten: Schule und Protokollwesen. Darüber hinaus ist sie zum begehrten Sammlerstück avanciert, für das teilweise absurde Preise gezahlt werden.

Haben Sie den Füllerführerschein?

Bis heute lernen Kinder in der Grundschule das Schreiben mit dem Füller. Nach Wachsmalkreide und Bleistift gilt die Handhabung der Füllfeder als letzte Stufe beim Erlernen der Handschrift. Meist wird das in der zweiten Klasse gelehrt, wenn die Grundlagen der Schreibschrift bereits beherrscht werden.

Tintenroller gelten als Vorstufe und bieten sich als Alternative für Kinder an, die mit der Füllfeder (noch) nicht zurechtkommen. Denn das ist immer noch nicht ganz so einfach: Die Füllfeder zwingt den Schreibenden zu einer korrekten Grundhaltung und zur Kontrolle der Druckkraft auf das Papier.

In vielen Schulen wird Schülern, die den korrekten Umgang mit der Füllfeder erlernt haben, ein symbolischer „Füllerführerschein“ ausgestellt, um die komplexe Leistung aus Geschick und Feinmotorik zu würdigen.

Wenn Präsidenten unterschreiben: Jeder Buchstabe ein eigener Füller

Auch bei der Unterzeichnung wichtiger Verträge wird gerne eine Füllfeder benutzt. Das hat einfach mehr Stil als ein schnöder Kugelschreiber. Bei wichtigen Staatsverträgen ist es durchaus üblich, dem Vertragspartner im Anschluss die Füllfeder zu schenken.

Manchmal liegt die Entscheidung über so ein „Geschenk“ allerdings nicht beim Geber: Bei einer Pressekonferenz mit seinem chilenischen Amtskollegen ließ der tschechische Staatschef Václav Klaus den Füller heimlich in seiner Jackentasche verschwinden, wie ein Video beweist.

Auch Ex-Präsident Sarkozy soll bei einem Treffen mit dem rumänischen Staatspräsidenten dessen teuren Montblanc-Füller mehr oder weniger eigenmächtig behalten haben.

Amerikanische Präsidenten wirken dem entgegen: Sie unterschreiben wichtige und wegweisende Verträge mit mehreren Füllern – manchmal wird für jeden Buchstaben eine eigene Füllfeder benutzt.  Als Barack Obama seine Gesundheitsreform unterschrieb, tat er das mit zweiundzwanzig verschiedenen Füllern. So gibt es mehr als ein Stück, das an einen historischen Moment erinnert.

Meisterstücke werden eingeschrieben

Auch unter Sammlern hat die Füllfeder einen festen Platz. Das „Meisterstück“ von Montblanc etwa, gilt seit fast hundert Jahren als Klassiker und Ikone. Überhaupt hat sich die Firma auf die „upper class“ der Füllfedern spezialisiert.

Die Goldfedern von Montblanc-Füllern ziert die Zahl 4810 – die Höhe des Montblanc in Metern – doch nicht nur das macht sie zu Besonderheiten. Zehntausende handverlesene Meisterstücke verlassen jedes Jahr das Montblanc-Werk bei Hamburg. Sie sind handgraviert, und Sondereditionen sind mit Edelmetallen und Edelsteinen bestückt.

Zudem werden Montblancs Meisterstücke mit farbloser Tinte von Hand eingschrieben, bevor sie ausgeliefert werden. In einem schallgedämpften Raum schreiben Mitarbeiterinnen minutenlang die acht aufs Papier, weil dabei jeder beim Schreiben übliche Neigungswinkel der Feder nötig ist.

Nicht nur der gleichmäßige Tintenfluss wird dabei kontrolliert: Noch wichtiger ist, dass das Schreiben möglichst geräuschlos ist. Kein nerviges Kratzen mehr auf Papier! Ab rund fünfhundert Euro ist so ein „Meisterstück“ im Handel.

Teueres Prestigeobjekt: Füllfedern im Wert eines Einfamilienhauses

Ein Schnäppchen, verglichen mit den limitierten Jubiläumseditionen, für die oft nur einige wenige Sammler eine Kaufoption erhalten: Zwanzig- bis dreißigtausend Euro und mehr kann so eine Füllfeder kosten.

Sammler haben dabei ihre persönlichen Vorlieben – besonders für die Seriennummer. Die Geburt des ersten Kindes am Vierzehnten? Die magische Sieben? Oder die legendäre Zweiundvierzig für den Sinn des Lebens? Grund genug, nur Stücke mit dieser Seriennummer zu sammeln – und mitunter einen deutlich höheren Preis dafür zu zahlen.

Trotz des hohen Anschaffungspreises kann sich so eine Füllfeder zur Wertanlage entwickeln:  Bei einer Auktion in Asien wurde ein Charlie-Chaplin-Füller aus einer Sonderedition für 250.000 Dollar verkauft. Vier Jahre zuvor war die Füllfeder für zwanzigtausend Euro auf den Markt gekommen.

Lamy Füllfederhalter ABC Modell 10

Dieser Füllfederhalter ist besonders für Schreibanfänger geeignet. Er ist hochwertig verarbeitet, sehr leicht und liegt gut in der Hand. Auch die Feder ist stabil und hält etwas aus. Eine anpassbare Gravur macht ihn individuell. Es gib ein Version für Links- und Rechtshänder.

Lamy Füllhalter safari

Dieser Füller hat ein ergonomisch geformtes Griffstück, dass für Links- und Rechtshänder geeignet ist und eine Stahlfeder in der Stärke M. Auch längere Texte lassen sich mit diesem Füller problemlos und ohne Ermüdung der Hand schreiben.

PARKER IM-Füllfederhalter

Der PARKER IM-Füllfederhalter hat eine Feder aus strapazierfähigem Edelstahl und bietet einen optimalen Schreibwinkel. Er ist für Quink-Tintenpatronen oder Konverter zum Nachfüllen aus dem Tintenfass geeignet.

Faber-Castell - Füllfederhalter e-motion

Der Füllfederhalter e-motion hat einen Schaft aus schwarzem Edelharz in "Parkett" Design. Die Strukturen werden in den Schaft gelasert oder graviert. Die Kappe, das End- und Frontstück sind aus massivem, hochglanzpolierten und verchromten Metall. Der Füllfederhalter ist mit einem Patronen-/Konvertersystem ausgestattet, der Konverter ist bereits enthalten. Die Edelstahlfeder schreibt angenehm weich.

Füllfederhalter Parker Duofold Classic mit palladium-beschichteten Zierteilen und Feder aus Massivgold

Dieses Füllfederhalter besteht aus 21 von Hand zusammengesetzten Teilen. Mit der Rhodiumplattierten, zweifarbigen Feder aus 18-Karat-Massivgold lässt sich leicht und angenehm schreiben. Der Füllfederhalter wird in einer sehr schönen Geschenkbox geliefert, die mit einer gewebten Oberfläche und einem weichen Innenmaterial ausgestattet ist.

Silber Füllfederhalter Scriveiner

Dieser Füllfederhalter besteht aus Messing mit Silberchrom in 24 Karat Gold. Er hat eine mittlere Schmidt-Feder, die mit 18 Karat Gold vergoldet ist. Der Füllfederhalter wird in einer schönen Geschenbox mit zwei Ersatzpatronen geliefert.

WATERMAN Füllfederhalter EXPERT mit persönlicher Laser-Gravur

Dieser schöne Füllfederhalter hat eine Edelstahfeder mit hohem Schreibkomfort. Er hat eine elegante matt schwarze Beschichtung und die Zierelemente sind in Hochglanz verchromt. Ein einzeiliger Wunschtext kann auf die abgebildete Fläche des Füllfederhalters gelasert werden.

Handgefertigter Füllfederhalter aus Echtholz

Dieser Füllfederhalter wird in Handarbeit aus Echtholz hergestellt und ist ein Unikat. Zur Auswahl stehen verschiedene Holzarten (z.B. Olivenholz, Mooreiche u.a.). Die mittelgroße Feder hat vorne einen besonders harten Iridium-Punkt, der eine lange Lebensdauer und viel Schreibvergnügen garantiert. Eingesetzt werden können ganz normale handelsübliche Tinten-Patronen.

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