Leben am Abgrund – Die Felsensiedlungen von Mesa Verde

Wie Schwalbennester kleben die Siedlungen der Anasazi in den Felswänden von Mesa Verde. Warum die frühen Pueblo-Indianer sich für die abenteuerliche Wohnlage entschieden, ist bis heute ungeklärt.

„Mesas“ – Tafelberge mit steilen Felswänden und flachen, mehr oder weniger ausgedehnten Hochebenen – sind eine typische Landschaftsform im Südwesten Colorados.

Mesa Verde, die „grüne Mesa“, hat ihren Namen wegen der vergleichsweise üppigen Vegetation.

 

Blitzschlag verursacht regelmäßige Brände auf der ausgesetzten Hochebene. Cowboys nutzten die Flächen, um ihr Vieh weiden zu lassen.

 

Auf der Suche nach verloren gegangenem Vieh fanden zwei Cowboys Ende des 19. Jh. eine Wohnanlage in den Steilwänden eines abgelegenen Canyons.
Felsensiedlung Mesa Verde
In den folgenden Jahrzehnten entdeckten Forscher Hunderte dieser Klippenwohnungen. Eine der größten und imposantesten ist Cliff Palace mit seinen teilweise dreistöckigen Gebäuden.

 

Die Felssiedlungen zeugen von der Hochkultur der Anasazi, welche die Hochflächen im Trockenfeldbau bewirtschafteten. Warum sie zwischen 1100 und 1300 ihre Pueblos von der Hochebene in die Steilwände verlegten, ist nach wie vor ungeklärt.

 

Ungeklärt ist auch, warum sie die Siedlungen wieder aufgaben. Vermutet wird, dass die „Bevölkerungsexplosion“ zu einer Ausbeutung der Natur und zu einer Ressourcenknappheit führte, die durch eine anhaltende Dürreperiode noch verschärft wurde und zu massiven sozialen Konflikten führte.
Übersehen? Dabei ist Balcony House mit 38 Räumen und zwei Kivas eine der großen Siedlungen. In Hochzeiten lebten mehrere Clans und rund 150 Menschen in der 80 m langen, 6 m hohen und 12 m tiefen Felsnische.

 

Die schwer zugänglichen aber dadurch leicht zu verteidigenden Siedlungen legten den Gedanken an kriegerische Auseinandersetzungen nahe. Dafür gibt es bisher aber keinerlei archäologische Hinweise.

 

Vielleicht wurde der Wohnraum auf der Hochfläche knapp (es lebten mehr als 5000 Menschen auf Mesa Verde), vielleicht zogen manche Anasazi auch „nur“ die schattigen Nischen mit Aussicht einem Leben auf der wetterausgesetzten Hochfläche vor.
Tipp: Übernachten im Mesa Verde Nationalpark
Tipp: Übernachten im Mesa Verde Nationalpark (Kopie) Direkt im Mesa Verde Nationalpark gibt es nicht viele Übernachtungsmöglichkeiten. Die Far View Lodge bietet Zimmer mit Balkon, Kühlschrank und Kaffeemaschine. Es gibt ein Restaurant und ein Café - das modern-rustikal gehaltene Hotel ist sauber, eher einfach und sehr ruhig mitten in der Natur gelegen. Eine Auswahl von Übernachtungsmöglichkeiten gibt es bei Hotel.de*.
Mehrstöckige Gebäude, Balkone, ein Brunnen und zwei tiefliegenden Kivas mit Feuerstellen: Für den Bau der Anlage waren hoch entwickelte Planungs- und Technikkenntnisse erforderlich.

 

Die unterirdischen Kivas waren ein zentraler Zeremonien- und Versammlungsort. Die Räume waren überdacht und mit einer Feuerstelle ausgestattet. Über ein Loch in der Decke konnte man in die Kiva hinunter steigen.

 

Sechs Sitzbereiche (für die sechs Bewegungsrichtungen West/Ost/Nord/Süd und oben/unten), ein Luftschacht (die kleine „Türe“) und das Sipapu (das kreisrunde Loch im Boden, das den Eingang zur Unterwelt symbolisiert) sind Bestandteil jeder Kiva. Eher ungewöhnlich: Die Mauer am Luftschacht, welche die Luftzufuhr und damit den Rauchabzug kanalisiert.
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„Call me Paul!“ – Die Besichtigung von Balcony House ist nur mit etwa einstündiger Ranger-Führung möglich. Paul erzählte dabei so interessant und mitreißend von den Anasazi, dass er der einzige war, der ständig auf die Uhr schaute.

 

Balcony House ist nichts für schwache Nerven. Lange, ausgesetzte Leitern erfordern Trittsicherheit …
Tipp: Rundreisen durch Amerikas Westen
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… und Schwindelfreiheit. Die meisten Besucher verzichten beim Leitersteigen auf den Blick nach unten.

 

Ursprünglich war das der einzige Zugang zu Balcony House. Noch heute müssen Besucher beim Verlassen der Anlage durch den knapp 4 m langen, sehr schmalen Tunnel kriechen.

 

Das geht nur auf Händen und Füßen. Klaustrophobie, starkes Übergewicht oder eine fortgeschrittene Schwangerschaft können einem den Besuch von Balcony House hier verdrießen.
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