Plymouth und Provincetown: Wale, Pilgervä­ter und Trans­vestiten

Cape Cod, die Halbinsel nahe Boston, sieht aus wie der Arm ei­nes Body­builders, lockt mit langen Sandstränden, ruhigen Fi­scher­dörfern und schrillem Nachtleben.

Das Pigrim Monument in Provincetown wurde zwischen 1907 und 1910 gebaut. Mit 76,8 m Höhe ist es der höchste Granitturm in den USA.

Als die Pilgerväter 1620 Plymouth in England verließen und mit der „Mayflower“ in die neue Welt segelten, wollten sie eigentlich nach Nord Virginia. Nach einer zweimonatigen Überfahrt mit heftigen Herbststürmen landeten die eng­li­schen Auswanderer stattdessen in der Nä­he von Pro­vincetown auf der Halbinsel Cape Cod.

Auf der Karte sieht die Halbinsel süd­öst­lich von Boston aus wie der Arm eines Kraft­prot­zes; Provincetown liegt genau auf der Faust. Als die Neuankömmlinge merkten, dass der san­di­ge Boden des Capes sie nicht ernäh­ren konn­te, setzten sie auf die andere Sei­te der na­tür­lichen Bucht über und gründeten – wenig originell – Plymouth.

Plymouth: puritanisches Erbe und Nachbau der „Mayflower“

Plymouth: Der Nachbau der „Mayflower“, vom Meer aus gesehen. Wer das Schiff selbst nachbauen möchte, findet hier einen Modellbausatz der „Mayflower“ im Maßstab 1:83.

Das Städtchen ist beschaulich; kleine Hafenkneipen laden zum Verweilen ein. Im Hafen selbst liegt ein Nachbau der „Mayflower“, der auch besichtigt werden kann.

Für heutige Verhältnisse wirkt das Schiff winzig; die Vorstellung, mit dieser Nussschale den stür­mi­schen Atlantik zu überqueren, ist wenig vertrauenerweckend und lässt die Leis­tung der früheren Seefahrer in neuem Licht erscheinen – auch wenn sie sich verfuhren.

Plymouth ist auf liebenswerte Weise ein wenig spießig.

Mit dem „Pilgrim National Monument“ haben die Einwohner von Plymouth ihren Vor­fah­ren ein Denkmal gesetzt. Hier ist man stolz auf die Pilgerväter; seinen Stamm­baum bis auf sie zurückführen zu können, gilt vielen als Auszeichnung. Das puri­ta­ni­sche Erbe ist auch heute noch spürbar: das Städchten wirkt ein bisschen steif, ein biss­chen kon­ser­vativ und auf charmante Weise ein bisschen verklemmt.

Tipp: Übernachten in Plymouth
Tipp: Übernachten in Plymouth Wer Tradition, Bürgerlichkeit und Ruhe schätzt, ist in den Hotels und Inns in Plymouth* genau richtig. Die Kleinstadt südlich von Boston ist ideal für einen beschaulichen Aufenthalt an der Küste.

Provincetown: schrilles Nachtleben und endlose Strände

Provincetown lockt viele bunte Vögel an.

Direkt gegenüber der Bucht, ausgerechnet dort, wo die Pilgerväter an Land gingen und einen Meilenstein in der amerikanischen Geschichte setzten, liegt Provincetown. Ab En­de des 19. Jahrhunderts ließen sich dort etliche Künstler und Schriftsteller nieder; in den 1960ern und 70ern entwickelte sich Provincetown zum Anziehungspunkt für Hip­pies und Schwule. Um den Schwulentourismus gezielt zu fördern, wurde bereits 1978 die Provincetown Business Guild ins Leben gerufen.

Abends in Provincetown
Abends wird es in Provincetown bunt und schrill.

Heute präsentiert sich die Stadt quietschbunt und voller Leben. Tagsüber bevölkern Tou­risten die Gassen, um in den zahllosen Souvenirläden zu stöbern. Je später der Abend wird, desto bunter wird auch das Publikum: Transvestiten laden zu Shows ein, ho­mo­se­xuelle Pärchen schlendern über die Promenade und Schaulustige freuen sich über halb­nackte Männer in Cowboystiefeln.

Doch Provincetown hat auch ruhige und beschauliche Ecken. Dichte Wälder und Prei­sel­beerfelder im Kern der Halbinsel laden zu Spaziergängen nach „Land’s End“ ein. Hinzu kommen fast fünf­hundert Kilometer Sandstrand. Obwohl einige Strandabschnitte mit Motel­an­la­gen und Cam­pingplätzen zugepflastert sind, haben sich auch naturbelassene Be­rei­che er­halten.

Tipp: Übernachten in Provincetown
Tipp: Übernachten in Provincetown Quirliges Nachtleben und ruhige Strände: Wer in Provincetown übernachten* will, hat die Wahl zwischen beidem. Der Ort bietet kleine Pensionen mitten in der Innenstadt und Hotels mit Blick direkt am Meer.
Es gibt auf Cape Cod auch ruhige Ecken und nahezu menschenleere Sandstrände.
Tipp: Mietwagen
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Whale Watching – nicht nur für Tierfreunde ein Erlebnis

Ein unvergessliches Erlebnis sind die Whale-Watching-Touren, die sowohl in Provincetown als auch in Plymouth angeboten werden: Im Sommer sammeln sich im seichten Wasser zwischen Boston und Provincetown die Buckelwale mit ihren Kälbern. Sichtungen sind dann so wahrscheinlich, dass die meisten Anbieter eine Garantie darauf geben. Mehr dazu im Artikel „Whale Watching vor Cape Cod“.

Den Nordosten der USA haben wir mit Hilfe des Baedeker Reiseführers "USA Nordosten" entdeckt. Von New York bis zur Grenze Kanadas findet man viele interessante Informationen über Land und Leute. Dabei beschreibt der Reiseführer nicht nur die wichtigsten Punkte, sondern auch kleinere Orte und Sehenswürdigkeiten. Auch die Tourenvorschläge sind empfehlenswert.
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