Der Hohe Atlas teilt Marokko in zwei Wetterzonen – den regenreicheren Norden und den subsaharischen Süden. Die N9 von Marrakesch nach Ouarzazate ist eine wichtige Nord-Süd-Verbindung.
Die Nationalstraße führt über den 2.260 m hohen Tizi-n-Thichka („Tizi-n-“ ist die marrokanische Bezeichnung für „Pass“), auf dem in manchen Jahren noch bis in den April hinein Schnee liegt.
Luxus und Leibeigene:Die Kasbah von Telouet
Die Straße führt durch Telouet, einen kleinen, unscheinbaren Ort in den Bergen. Absolut sehenswert ist die Kasbah außerhalb des Ortes – auch wenn sie nich so wirken mag.
Das verfallende Lehmgebäude mit den Storchennestern macht von außen nicht besonders viel her und wer nicht aussteigt und sich ein bisschen Zeit nimmt, verpasst eine der bemerkenswertesten Kasbahs des Landes.
Glaouis Herrschaft war gefürchtet, seine Brutalität bekannt. Während seine Landsleute erbittert gegen die französische Vorherrschaft kämpften, schloss sich der Fürst den Franzosen an, die das Land 1912 zu ihrem Protektorat erklärten. Seite an Seite mit ihnen erkämpfte sich Ibn Muhammad El Glaoui die Vorherrschaft in Südmarokko.
Heute ist die prachtvolle Kashba eine prachtvolle Ruine – seit einigen Jahren ist sie wieder im Besitz von El Glaouis Erben, aber bisher zeigen diese wohl wenig Interesse an einer aufwendigen und teuren Restauration. Allzu viel Zeit bleibt dafür nicht. Lehmbauten sind pflegeintensiv und verfallen rasch. Wer die Kasbah in ihrer momentanen Pracht sehen will, muss sich möglicherweise beeilen.
Pappmaché und Weltkulturerbe: Von Ait Benhaddou nach Ouarzazate
Folgt man der Straße weiter nach Süden, erreicht man bald ein weit bekannteres Ausflugsziel: Ait-Benhaddou, eins der beliebtesten Postkartenmotive für das „typische Südmarokko“. Der Wandel vom unbekannten Bergdorf zur Attraktion begann in den Siebzigern – die malerische Lage und die Nähe zu den Filmstudios von Quarzazate machten Ait Benhaddou für Filmemacher attraktiv.
Der Ort wird dadurch mehr und mehr zum Freilichtmuseum – die sehr pflegeintensiven Lehmbauten verfallen trotz der Restarurierungsbemühungen. Die wenigen verbliebenen Einwohner leben nicht mehr von der Landwirtschaft, sondern vom Tourismus und der Filmindustrie.
Für den Film „Jesus von Nazareth“ wurde Ait Benhaddou Ende der 70er-Jahre umfangreich restauriert. Zwischen 2000 und 2015 wurde die ehemals vermutlich vorhandene Stadtmauer aus Stampflehm in Teilen erneuert. Manche Bauten, die eigens als Filmkulisse angelegt wurden, sind aus Pappmaché.
Wir haben von einer nähern Besichtigung Ait Benhaddous abgesehen – schon Anfang März stauten sich hier die Reisebusse der Tagestouristen. Am besten kommt man möglichst früh morgens.
Erg Chebbi Camp
Safaricamp/Tentalow in der Sandwüste. Essen unterm Sternenhimmel, schlafen in der Ruhe der Sanddünen, aufwachen mit Blick auf die Wüste. Marokkanisches Frühstück inbegriffen; Anreise mit dem Kamel möglich.
Sahara Luxury Camp & Camel Trek
Das Camp liegt in den Dünen der Erg Chebbi. Verschiedene Zelte stehen zur Auswahl, das landestypische Frühstück ist inbegriffen. Kameltouren in die Wüste werden angeboten.
Sahara Magic Luxury Camp - 4**** am Rande der Erg Chebbi
Das Luxuriöse Glamping in der Erg Chebbi bietet Ihnen einen unvergesslichen und komfortablen Aufenthalt in der Wüste, mit Ausflügen und ausgezeichneter Verköstigung.
Merzouga Activities Camp
Das Camp befindet sich mitten in den Dünen der Erg Chebbi. Die Zelte verfügen über Dusche und Toilette. Kamelritte in die Wüste werden angeboten.
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Auf dem Rücken des Titanen: Tourenübersicht
Der Atlas hält Himmel und Erde getrennt und stützt das Himmelsgewölbe am westlichen Ende der Welt. Übersicht über die vier Touren, auf denen wir den Rücken des Titanen überquert haben (und ein bisschen was zu seiner recht eigenwilligen Familiengeschichte). [zur Tourenübersicht]