Kugelbahnen kaufen: So läuft`s rund

Kugelbahnen schulen die Feinmotorik, die Augen-Hand-Koordination, die Fantasie und das Verständnis für physikalische Gesetze. Ganz nebenbei machen sie ungeheuer viel Spaß.

Ja! Ich hatte eine! Eine Kugelbahn aus herrlich bunten Plastikteilen (sonst wurde ich als Kind überwiegend mit selbst gezimmerten, pädagogisch bestimmt viel wertvolleren, leider auch recht langweiligen Naturholzbauteilen beglückt) und mysteriös schillernden Glasmurmeln.

Von Kinderglück und Mutterohren …

Steckte ich die halbrunden Schienen mit der leichten Schräge und dem Loch an einer Seite richtig zusammen, rollten die dazugehörenden bunten Glasmurmeln lustig klackernd ihres Weges. Es machte mächtig Spaß, so viele Kugeln wie möglich gleichzeitig kullern zu lassen (und dabei so viel Lärm wie möglich zu produzieren).

Eher innovativ zusammengesteckt plumpsten die Kugeln laut klappernd durch tiefe Löcher oder steckten in Sackgassen fest. Letzteres zog ein nicht immer ganz vorsichtiges Raushämmern der Murmeln nach sich.

Weil die Kugelbahnkonstruktionen immer gewagter wurden (auch unter Einbeziehung artfremder Bauteile wie Eisenbahnschienen und Klorollen), und weil die Plastik-Steckverbindungen der späten Siebziger nicht sonderlich stabil waren, kippten die statisch fragwürdigen Gebilde gerne mal um. Laut scheppernd.

Sahen faszinierend aus und machten herrliche Geräusche: Dass die Murmel eigentlich ein Glasauge werden sollte, wusste ich als Kind nicht.

Kurzum: Die Meinungen zur Kugelbahn gingen auseinander. Ich fand sie klasse, nicht trotz, sondern zu einem großen Teil auch wegen der Geräuschkulisse. Meine Mutter war weniger erbaut davon – aus den selben Gründen.

Die Kugelbahn war jedenfalls ein typisches Schlechtwetterspielzeug. Spielbar bitteschön nur auf dem geräuschdämpfenden (Spiel)teppich und an Tagen, an denen hartnäckiges kindliches Betteln mit einem stabilen mütterlichen Nervenkostüm harmonierte. Vielleicht wäre die Bahn im Garten besser aufgehoben gewesen, aber der Gedanke kam uns nie.

Irgendwann verschwand die heißgeliebte Kugelbahn sang- und klang- und geräuschlos in ihrer Verpackung und im Schrank. Vermutlich liegt sie immer noch dort und wartet auf eine subjektive Überprüfung des Geräuschpegels – diesmal mit Mutterohren.

Probespielen: Was Freude macht, ist weniger laut

Wie viel und welche Art Lärm Kugelbahnen tatsächlich machen, hängt unter anderem von Material und Bauart ab: Große Glasmurmeln, die auf Plastikteile fallen, machen mehr Lärm als kleine Holzkugeln auf Holz. Plastik scheppert eher, das Geräusch auf Holz ist dumpfer. Fallen schnell rollende Kugeln aus größerer Höhe, ist das lauter als langsam rollende Kugeln in der Bahn.

Völlig geräuschlos sind Kugelbahnen nie – manche Modelle haben sogar Bauteile, die absichtlich Geräusche machen: Kleine Glöckchen, die von den Kugeln im Vorbeirollen angestoßen werden, oder xylophonartige Stufen, die Tonleitern oder kurze Melodien erzeugen, wenn die Kugeln hinunterrollen.

Wenn Sie sehr geräuschempfindlich sind, sollten Sie die Kugelbahn ihrer Wahl probespielen. Gut möglich, dass Sie dabei zweierlei bemerken: Kugelbahnen machen ungeheuer viel Spaß und faszinieren auch noch als Erwachsener. Und: Ein Geräusch, das Sie mit Spaß und Freude verbinden, ist sofort viel leiser.

Kugelbahnen machen Physik begreifbar

Ich mochte das Geräusch der Kugelbahn (und habe es bis heute im Kopf), aber was mich wirklich faszinierte und stundenlang fesselte, war die schnöde Physik, ihre Möglichkeiten und Grenzen. Hätte mir das damals jemand gesagt, hätte ich das verhasste Schulfach vielleicht freundlicher betrachtet (oder die Kugelbahn unfreundlicher …).

Kugelbahnen  funktionieren nach ganz einfachen physikalischen Gesetzen, und vor allem bei Modellen, die frei verbaut werden können, lernen Kinder auf spielerische und praktische Weise, die Prinzipien von Schwerkraft und Massenträgheit zu nutzen, Schwung und Bremswirkung richtig einzuschätzen, Statik und Dynamik zu kontrollieren.

Wer seine Bahn richtig baut, dessen Kugel bewältigt auch flache „Durststrecken“ und bleibt in engen Kurven auf der Bahn – wer sich verschätzt, lernt auch ohne komplizierte Formeln, was „Fliehkraft“ bedeutet, und sucht „rausgeflogene“ Kugeln auch mal unterm Schrank. Frei gestaltbare Kugelbahnen fördern zudem die gestalterische Fantasie und die Freude am Konstruieren.

Hand-Augen-Koordination: Mit Kugelbahnen zu besseren kognitiven Fähigkeiten

Man kann kaum anders: Steht irgendwo eine Kugelbahn, muss auch eine Kugel drauf laufen. Oder zwei …

Ganz beiläufig schult eine Kugelbahn zudem die Feinmotorik und die Hand-Augen-Koordination, also die Fähigkeit, Aufgaben auszuführen, bei denen gleichzeitig Hände und Augen benötigt werden. Informationen, die über die Augen aufgenommen werden (z. B. Position und Lauf der Kugel auf der Bahn) helfen bei der Bestimmung der eigenen Position im Raum und ermöglichen das Ausführen einer gezielten Bewegung (Kugel auf die Bahn setzen, anstupsen, Bahn umbauen, etc.).

Die Hand-Augen-Koordination ist eine komplexe kognitive Fähigkeit, die bei vielen alltäglichen Tätigkeiten erforderlich ist: Sie ermöglicht uns das Schreiben auf einer geraden Linie, das fehlerfreie Tippen von Texten (weil das visuelle Erkennen falscher Buchstaben das motorische Korrigieren einleitet), das Tennis- oder Basketballspielen, das Aufschließen eines Schlosses, die Bedienung eines Parkscheinautomaten und vieles mehr.

Eine schwache oder eingeschränkte Hand-Augen-Koordination kann zu Entwicklungstörungen, Bewegungsunsicherheiten und Lernschwierigkeiten führen – Spielzeuge wie Bälle, Kugelbahn, Schaukelpferd , Bauklötze oder auch ein Kinder-Kaufladen unterstützen die Entwicklung einer guten Hand-Augen-Koordination.

Wie alt muss mein Kind für eine Kugelbahn sein?

Schon Babys beobachten gerne rollende Kugeln (oder Bälle). Sobald sie greifen können, werden sie auch versuchen, die Kugeln selbst auf die Bahn zu setzen (oder rauszunehmen …) und anzustupsen. Kugelbahnen für Kleinkinder unter drei Jahre sollten vormontiert sein: Für ein selbständiges Auf- und Umbauen der Bahn sind Kleinkinder zu jung, und es führt eher zu Frustration und Überforderung. Bis etwa zum vierten Lebensjahr reicht eine fertig montierte Kugelbahn ohne reizüberflutendes Zubehör.

Achten Sie unbedingt auf Kugeln mit ausreichendem Durchmesser: 40 mm gelten als Untergrenze für Kinder unter drei Jahren. Alles was kleiner ist, kann verschluckt werden und womöglich im Hals steckenbleiben. Auch sonst darf eine Kugelbahn für Kleinkinder keine verschluckbaren Kleinteile haben. Lassen Sie Kleinkinder zudem nie unbeaufsichtigt mit einer Kugelbahn spielen.

Sobald die Kinder größer werden, können die Kugeln kleiner werden – die klassichen Glasmurmeln lösen tischtennisballgroße Kugeln ab, und die gesamte Kugelbahn wächst mit. Bausätze mit fertigen, dabei frei kombinierbaren Bauteilen eignen sich gut für Kinder bis etwa zwölf Jahre.

Teenager und Erwachsene haben meist höhere Ansprüche: Kugelbahnen sollen Loopings, raffinierte Falltüren und Klappen oder eine LED-Beleuchtung haben. Technische Rafinessen sind dann wichtiger als Farbe und Design. Bausätze zum eigenständigen Bau werden jetzt interessant, aber auch Konstruktionsspielzeug wie fischertechnik, aus dem sich Kugelbahnen „frei Schnauze“ bauen lassen.

Dass das nicht nur Kinder fasziniert, zeigen „die längsten Kugelbahnen der Welt“ – ein Titel, um den regelmäßig konkurriert wird. Modelle deutscher Konstrukteure sind hier oft vorne mit dabei, etwa die mehr als tausend Meter lange Kugelbahn im Odysseum Köln, oder die mehr als doppelt so lange (2260,41 m) lange Freiluft-Murmelbahn, die 2017 in Ronneburg gebaut wurde.

Holz oder Kunststoff – was ist besser für meine Kugelbahn?

Kugelbahnen werden meist aus Holz oder aus Kunststoff angeboten, auch wenn sie sich theoretisch aus vielen anderen Materialien bauen lassen (von Metallschienen über schräg aufgehängte Bilderrahmen bis hin zu Küchenpapierrollen).

Holzspielzeug ist langlebig und nachhaltig. Die Steine und Bauteile sind robust, und oft sind sie auch in Naturfarbe erhältlich. Holz ist ein angenehm warmer, aber auch ein lebender Baustoff: Das Material ist anfällig für Feuchtigkeit, und wenn es aufquillt, kann raues Holz die Kugel bremsen. Das bremst auch den Spielspaß.

Plastikkugelbahnen sind schön bunt, sehr leicht, lassen sich einfach zusammenstecken und werden oft mit einer Boden-Steckplatte angeboten. Das garantiert sicheren Stand und umfangreiche Gestaltungsmöglichkeiten. Mit einer Plastikkugelbahn sind oft auch Loopings möglich – die Kugeln laufen auf dem glatten Material mit wenig Reibungswiderstand.

Tendenziell zeigt sich, dass Holzbahnen hauptsächlich im Kleinkindbereich gerne genutzt werden. Größere Kinder bevorzugen komplexere Modelle, was viele Holzbahnhersteller nicht abdecken.

Was sollte ich beim Kauf einer Kugelbahn noch beachten?

Achten Sie beim Kauf einer Kugelbahn auf die Altersempfehlung des Herstellers und passen Sie den Schwierigkeitsgrad an Ihr Kind an (nicht an das Kind in Ihnen selbst). Kugelbahnen, die mit Erweiterungssets später noch ergänzt werden können, wachsen zumindest eine Zeitlang mit.

Egal ob Sie eine Kugelbahn aus Holz oder aus Kunststoff bevorzugen: Material und Lacke müssen schadstoffrei sein. Das gilt vor allem bei Bahnen für Kleinkinder, die ihr Spielzeug noch gerne und oft in den Mund stecken.

Achten Sie zudem auf eine stabile Verarbeitung der Einzelteile und der Steckverbindungen und einen guten Stand, auch wenn die Kugelbahn hoch gebaut wird. Modelle, die mit Bodenplatten ergänzt werden können, garantieren meist einen stabilen Stand.

Und sonst? Spaß soll sie machen, die Kugelbahn! Und ja: Auch ein bisschen Lärm soll sie machen, das gehört dazu.

Großer Kugelbahn-Bausatz

Der aus 35 Teilen bestehende Kugelbahn-Bausatz bereitet wahre Freude. Die bunten Holzsäulen, Kugeln, Schienen, 2 Funktionsschienen, Verbindungsstücke und die Auffangschale für die Kugeln ergeben zusammen ein großes, bespielbares Kugelparadies. Material: Birkenholz und Kiefernholz.

ROKR Kugelbahn Holzbausatz für Kinder und Erwachsene

Dieser Bausatz ist sowohl ein 3D-Puzzle, dass für einige Stunden Bastellspaß sorgt, als auch eine wunderschöne Kugelbahn mit spannenden Details, die immer wieder für viel Freude sorgt. Maße: 25.2 x 23 x 16.5 cm

Kugelbahn Kullerbü

Die Kullerbü-Bahn verzaubert kleine Kugelbahn-Fans mit Glöckchentor und Klangtreppe. 13 Verbindungselemente und insgesamt 38 Bauteile ermöglichen einen flexiblen Bauspaß und einen stabilen Stand der Bahn.

Fischertechnik Kugelbahn PROFI Dynamic L2

Rasante und umfang­rei­che Kugel­par­cours mit High­speed-Kurven, Loopings, Weichen und Wippen: Die Profi Dyna­mik L2 Kugel­bahn von fischer­tech­nik faszi­niert Kinder ab neun Jahre. Unten an der Aufnahmestelle angekommen werden die Kugeln über den mit einem Motor betriebenen Aufzug wieder zum Start transportiert.

Mehrfarbige Murmelbahn Marble Run

Mit diesem Murmelbahnenset aus 100 Bahnelementen und 50 Glasmurmeln können die Kinder ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Alle Schienen lassen sich leicht zu einer stabilen Murmelbahn verbinden.

Kugelbahn Quadrilla Vertigo

Sieben verschiedene Farben - sieben verschiedene Funktionen: Die Kugelbahn "Vertigo" von Quadrilla mit ihren unzählige Aufbaumöglichkeiten für kreative, räumlich denkende Köpfe bietet "Physik zum Anfassen".

Haba 300438 - Windradbahn

Diese Holzkugelbahn mit Windrad, Glöckchen-Tor und Steilkurve sorgt für tolle Effekte. Dank Klicksystem ist die Kugelbahn einfach aufgebaut, steht stabil und ist mit anderen Kugelbahnen aus der Kullerbü-Serie kombinierbar.

HABA Kugelbahn-Bausatz

Diese Kugelbahn aus massivem Buchenholz sorgt für großen Spielspaß beim Bauen und Experimentieren. Aus 42 Buchenholzteilen entstehen immer wieder Kugelbahn-Strecken mit abwechslungsreichen Effekten. Der Bausatz enthält eine Zick-zack-Bahn, eine Glockenbrücke und vieles mehr.

Kugelbahn Holzburg

Die Holz-Kugel­bahn “Mittel­al­ter­li­ches Murmel­spek­ta­kel” des renom­mier­ten Holz­spiel­zeug­her­stel­lers Hape Inter­na­tio­nal erhielt 2017 das “Goldene Schau­kel­pferd”. Mit allen Quadrilla-Bahnen kombinierbar.

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