Portofino: Jet Set im Fischerdorf

Ein malerisches Fischerdorf südlich von Genua ist Treffpunkt der Reichen und Berühmten: Das winzige Portofino hat das höchste Pro-Kopf-Einkommen Italiens.

Bunte Häuser, dicht an dicht, umringen halbmondförmig ein natürliches Hafenbecken. Zum Hafen hin öffnet sich eine Piazza mit Straßencafés, im türkisblauen Wasser schaukeln Fischerboote und Luxusyachten, waldige Hügel rahmen die Szenerie ein: Portofino ist hinreißend malerisch.

Portofino
Bis 1870 war Portofino ein ziemlich unbedeutendes Fischerdorf an der ligurischen Küste. Ursprünglich waren die Häuser weiß. Als die Bewohner reicher wurden, begannen sie, die Fassaden ihrer Häuser bunt zu streichen. Wenn die Seefahrer nach einem langen Aufenthalt auf See nach Hause kamen, konnten sie so ihr Haus schon von der Ferne erkennen.

Portofino
1870 „entdeckte“ der britische Konsul Montague Yeats-Brown den Fischerort und erwarb die Burg Fortezza di San Giorgio (hinten) als Feriensitz.
Portofino
Ihm folgten Angehörige der europäischen Aristokratie wie Baron Alfons von Mumm (der „Sektbaron“) und Lord Carnarvon, der Entdecker des Tutanchamun-Grabes. Industrielle und Superreiche wie Silvio Berlusconi haben noch heute ihre Villen in und um Portofino: Das ehemalige Fischerdorf hat heute das höchste Pro-Kopf-Einkommen Italiens, und die Preise für Wohnungen mit Meerblick können mit denen für Luxusappartements in Mailand oder Rom mithalten.
Portofino Castello Brown
Das Castello di San Giorgio, auch Castello Brown, wurde 1557 von den Genuesen zur Sicherung der Hafeneinfahrt gebaut. Heute beherbergt es ein kleines Museum mit Fotografien der berühmten Gäste Portofinos.
Portofino
Portofino ist ein hübscher Ort mit vielen schönen Fotomotiven – in der Nachsaison und unter der Woche ist die Stimmung angenehm entspannt und, obwohl etwas gestylt, doch von „typisch italienischem“ Flair geprägt. In der Hauptsaison oder am Wochenende ist ein Besuch angesichts der Massen an Besuchern eher unerfreulich.
Schwein in Portofino
Perlen vor die Säue? Nicht in Portofino! Das Preisniveau ist hoch, in den kleinen Läden am Hafen gibt es erlesene Küche und ebenso erlesene Markenkleidung. Schmuck wird selbstbewusst getragen, auch wenn er manchmal etwas überkanditelt wirkt …
Portofino
Portofino verdankt es dem Nobeltourismus, dass es intakt erhalten und gut restauriert ist. Gegen die einflussreiche und zahlungskräftige Oberschicht (Humphrey Bogart, Frank Sinatra, Liz Taylor und Clark Gable liebten Portofino), die den Ort in den 1950er Jahren vereinnahmte, hatten Grundstücksspekulanten und Hotelketten-Bauer keine Chance.
Portofino
Auch wenn Yachtbesitzer gerne behaupten, „Portofino“ bedeute „der feine Hafen“ – das stimmt nicht. Der Name leitet sich vom lateinischen „Portus Delphini“ ab – der „Hafen der Delphine“ – und verweist auf die lange Seefahrertradition: Dank ihrer Geschicklichkeit in der Seefahrt wurden die Bewohner Portofinos von den Griechen und Römern anerkennend „Delphine“ genannt. Wer genau schaut, findet das Namenstier überall im Ort: Als Ornament in der Fassade oder im Pflaster vor der Pfarrkirche Chiesa di San Martino.
Chiesa die San Martino Portofino
Etwas oberhalb des Hafens, im ältesten Teil Portofinos, findet sich die Chiesa die San Martino. Die katholoische Pfarrkirche wurde zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert im Romanisch-Lombardischen Stil erbaut. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche mehrfach umgebaut und modernisiert – einige romanische Elemente sind aber nach wie vor erhalten. Der Innenraum ist in Gold und Weiß gehalten und überraschend hell. Fresken, Kronleuchter und viel Gold fallen besonders ins Auge.
Tipp: Übernachten an der Cinque Terre
Tipp: Übernachten an der Cinque Terre Wir haben während unseres Urlaubs in Ligurien ein kleines, aber feines Studio* in der Nähe von Moneglia direkt am Meer gebucht. Von der großzügigen Terrasse hat man einen fantastischen Blick auf das Meer und die Bucht von Genua. Das Studio selbst besteht aus einem Zimmer mit Kochnische und Schlafsofa und hat alles, was man für eine Woche benötigt, inklusive Meeresrauschen.
Portofino
Portofinos Innenstadt ist autofrei. Die wenigen Parkplätze am Ortsrand sind überteuert, die Zufahrtsstraße nicht nur in der Hauptsaison verstopft. Besser ist eine Anfahrt mit dem Bus oder der Fähre (von La Spezia, Rapallo oder Comogli). Wer im zwei Kilometer entfernten Nachbarort Paraggi parkt, nutzt am besten den schön ausgebauten Wanderweg „Passagiato dei Baci“. Etwas oberhalb der Straße windet er sich hinter den Villen durch den Küstenwald und endet an der Chiesa die San Martino.
Portofino
Die Piazza Martiri dell’ Olivetta ist das Herz Portofinos. Das Preisniveau in den Cafés ist beachtlich, dürfte aber immerhin noch unter dem Markusplatz in Venedig liegen. Kaffee trinken ist trotzdem eine Freude, denn der Platz öffnet sich zum Meer und gibt den Blick auf bunte Fischerboote und noble Yachten frei.
Portofino
Im Hafen von Portofino liegen Fischerboote und Luxusyachten nebeneinander. Links im Bild die Superyacht „Egoiste“. Die unter deutscher Flagge fahrende, 25,5 m lange Motoryacht gehört zu den fünf Prozent der schnellsten Yachten weltweit: Sie erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 58 Knoten (knapp 110 km/h).
Royal Clipper vor Portofino
Nicht so schnell, aber viel „piratiger“: Die fünfmastige „Royal Clipper“, eines der größten Segelkreuzfahrtschiffe der Welt, liegt vor dem Hafen von Portofino vor Anker. Das Schiff wurde 2000 nach dem Vorbild der „Preußen“ gebaut und hat eine Segelfäche von mehr als fünftausend Quadratmetern. In 114 Kabinen können 227 Passagiere die Faszination der Großsegler erleben.
Tipp: Mietwagen
Mietwagen Allgemein Im wahrsten Sinn des Wortes gut gefahren sind wir bisher mit den Mietwagen von billiger-mietwagen.de*. Die Angebote sind recht günstig, die Buchungen sind einfach und Stornierungen bis 24 Stunden vor Mietbeginn problemlos möglich. Wir achten dabei immer auf eine gute Vermieterbewertung und nehmen nur Angebote mit "Vollkasko- und Diebstahlschutz ohne Selbstbeteiligung (durch Erstattung)". Der Vorteil daran ist, dass im Schadenfall die Selbstbeteiligung zunächst beim Vermieter vor Ort bezahlt wird, diese aber vom Veranstalter erstattet wird. Das funktioniert nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch, wie wir bei einem Schadensfall in Italien festgestellt haben.

 

Portofino Leuchtturm
In einem etwa halbstündigen Spaziergang gelangt man vom Hafen Portofinos zum Leuchtturm an der Punta die Capo, der äußersten Landspitze der Bucht. Benehmen Sie sich gut: Der Fußweg durch den Pinienwald führt zwischen den Villen hindurch, und praktisch jeder Millimeter ist videoüberwacht.
Leuchtturm Portofino
Der zwölf Meter hohe Faro di Punta di Portofino wurde 1917 auf einer Klippe, vierzig Meter über dem Meer, gebaut. Heute beherbergt er ein Café. Für vier Euro gibt es hier einen kleinen Cappuccino mit Blick aufs Meer.
Portofino Meer
Die Punta del Faro liegt im Meeresschutzgebiet: Ihre Unterwasserwelt steht wegen der besonders großen Artenvielfalt unter Schutz. Hinter der Punta del Faro kommt nur noch der Horizont.

 

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