Wandern in der Cinque Terre: Von Vernazza nach Corniglia

Rund 120 km Wanderwege durchziehen den ligurischen Nationalpark Cinque Terre. Besonders beliebt ist der aussichtsreiche Abschnitt des Küstenwanderwegs zwischen Vernazza und Corniglia.

Ein lebendiges Hafenstädtchen, weite Ausblicke über Küste und Meer, kein Verkehrslärm:  Die Strecke zwischen Vernazza und dem Bergdorf Corniglia ist viel begangen – dagegen richtet auch die Mautgebühr von 7,50 Euro nicht allzu viel aus. Wer wirklich Ruhe haben möchte, sollte  sich früh am Tag oder spät im Jahr (oder beides) auf den Weg machen.

Vernazza
Mit seinen schmalen, bunten Häusern, die dicht an dicht in die Felsküste gebaut sind, ist Vernazza ein beliebtes Postkartenmotiv. Dabei ist das Städchtchen nicht nur überaus fotogen, sondern auch sehr lebendig: In der schmalen Hauptgasse und am Hafen tummeln sich das ganze Jahr über Touristen, während der Hauptsaison ist ein Durchkommen mitunter schwierig.

Vernazza Hauptstraße
Die schmale Hauptgasse lädt zum Bummeln und Kaffeetrinken ein. Architektonisch bedingt ist es hier lange schattig und vergleichsweise kühl. Ende September hat sich als optimale Reisezeit erwiesen: Sonniges Wetter mit teilweise noch Badetemperaturen, aber weniger Zulauf als in der Hauptsaison.
Tipp: Übernachten an der Cinque Terre
Tipp: Übernachten an der Cinque Terre Wir haben während unseres Urlaubs in Ligurien ein kleines, aber feines Studio* in der Nähe von Moneglia direkt am Meer gebucht. Von der großzügigen Terrasse hat man einen fantastischen Blick auf das Meer und die Bucht von Genua. Das Studio selbst besteht aus einem Zimmer mit Kochnische und Schlafsofa und hat alles, was man für eine Woche benötigt, inklusive Meeresrauschen.
Vernazza
Der Name „Vernazza“ kommtvon der Rebsorte Vernaccia, die in der Gegend angebaut wird. Obwohl Vernazza wie ein Fischerdorf wirkt, hat es eine lange Weinbautradition. Nur noch Reste der früheren Weinterrassen werden aktiv bewirtschaftet – die Arbeit in den Steillagen lohnt sich kaum noch.
Vernazza Hafen und Kirche
Am Hafen von Vernazza steht die Pfarrkirche Santa Margherita. Der Bau wurde 1318 im ligurischen Gotikstil auf einem Felsen am Meer und auf den Resten eines Gebäudes aus dem 11. Jahrhundert errichtet. Der 40 Meter hohe Glockenturm der Pfarrkirche trägt eine gespitzte Kuppel.
Vernazza Kirche
Der Legende nach wurde die Kirche gebaut, weil am Strand eine hölzerne Kiste mit den Fingerknochen der Heiligen Margret angespült wurde. Ursprünglich wurde die Kirche im Isoletto Viertel erbaut – als ein Sturm sie zerstörte, ging auch die Reliquie verloren, nur um kurz danach an der ursprünglichen Stelle wieder aufzutauchen. Nun beherzigten die Bewohner von Vernazza den Fingerzeig und bauten die Kirche dort, wo sie bis heute steht.
Vernazza Zug
Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore sind innerorts autofrei. Obwohl die vier Orte nicht weit voneinander entfernt sind, müssen Autofahrer lange und kurvige Wege in Kauf nehmen, um von A nach B zu kommen, um sich dort der Parkplatzsuche zu stellen. Schneller, stressfreier und unterm Strich günstiger geht es mit dem Zug, der alle Orte regelmäßig anfährt.
Vernazza
Der Wanderweg nach Corniglia beginnt mit einer Treppe neben der Farmacia in der Hauptstraße. Von dort gelangt man am Rundturm vorbei zum Mauthäuschen – noch kurz vor der Mautstelle bietet sich ein schöner Ausblick auf den Ort.
Tipp: Mietwagen
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Treppe bei Vernazza
Das Wegstück  Vernazz-Corniglia gilt als leichteste Etappe des Cinque-Terre-Klassikers. Wobei „leicht“ relativ zu sehen ist – gänzlich untrainiert sind die vielen Treppen eine ziemliche Herausforderung, zumal es auf dem Weg nur wenig Schatten gibt.
Wanderweg Vernazza
Der Hangweg bietet immer wieder schöne Aussichten über die Steilküste. Der Weg ist gut instand gesetzt – durch den unebenen Untergrund ist gutes Schuhwerk aber unabdingbar.
Corniglia
Rund zweihundert Meter führt der Weg übers Meer hinauf. Die Bar am höchsten Punkt lädt zur Kaffeepause mit Blick auf Corniglia ein.
Corniglia
Das Bergdorf Corniglia liegt als einziger der fünf Cinque-Terre-Orte nicht direkt am Meer, sondern, umgeben von Weinterrassen und Olivenhainen, auf einem Felssporn rund sechzig Meter oberhalb.
Corniglia
Das letzte Wegstück führt leicht fallend durch Olivenhaine zum Mauthäuschen bei Corniglia.

 

Corniglia
Auch das Bergdorf Corniglia hat die für die Cinque Terre typischen bunten Turmhäuser. Es gruppiert sich auf der Hügelkuppe, mit schönen Aussichtspunkten aufs Meer. Am höchsten Punkt des Ortes finden sich Reste einer alten Burg.
Corniglia
Durch enge Gassen führt der Weg zur Pfarrkirche St. Pietro aus dem 14. Jahrhundert, einem interessanten Beispiel der ligurischen Gotik. Bemerkenswert ist die gotische Fensterrose aus Carrara-Marmor.
Corniglia Kirche St. Pietro
Im Inneren teilt sich die Kirche in drei Mittelgänge mit barocken Gewölben. Im rechten Mittelgang befindet sich ein Taufaltar aus dem 12. Jahrhundert.
Corniglia
Verdiente Pause. In Corniglia finden Wanderer eine Reihe von Ruheplätzen, Cafés und Bars.
Bahnhof Corniglia
Eine lange Treppe führt hinunter zum Bahnhof von Corniglia. Wer keine Treppen mehr steigen will, erreicht den Bahnhof auch in 20 Minuten über die Straße oder fährt mit dem Bus. Vom Bahnhof geht es mit dem Zug zurück nach Vernazza.

Insgesamt sollten Sie für das 4,8 km lange Wegstück etwa zweieinhalb Stunden einplanen (ohne Pausen). Rund zweihundert Höhenmeter auf- und abwärts sind zu bewältigen – ein paar weniger, wenn man in Corniglia den Bus nimmt.

Die Wanderung lässt sich in beiden Richtungen erweitern: Das nördliche Wegstück von Monterosso nach Vernazza ist ebenfalls mautpflichtig. Die Fortführung nach Süden führt über Volastra (328 m) hinunter nach Manarola und von dort über die Weinberge weiter nach Riomaggiore. Die befestigte Küstenpromenade „Via dell’Amore“, die Manarola und Riomaggiore angenehm flach verband, wurde wurde Ende 2012 bei einem Erdrutsch teilweise zerstört und ist seither gesperrt. Die Instandsetzungarbeiten dauern an – die Wiedereröffnung ist für 2022 geplant.

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