Die Garroxta: Castellfollit de la Roca, Sadernes, Besalú und das Santuari de la Mare de Déu del Mont

In der Garroxta finden wir eine Kleinstadt am Abgrund, einen smaragdgrünen Fluss, einen überraschend weiten Ausblick und die beeindruckende romanische Brücke von Besalú.

Der letzte Tag unserer Nordspanien-Rundreise führt uns von der Kleinstadt Vic weiter nach Norden, hinein in das Vulkangebiet der Garroxta. Ich liebäugle mit einer spontanen Ballonfahrt – das ist hier in der Garroxta ein beliebter Sport und wird gleich in mehreren Orten angeboten. Bestimmt ist der Blick von oben auf die Vulkankegel reizvoll, doch terminlich bringen wir es dieses Mal nicht mehr unter.

 

Castellfollit de la Roca
Unser erster Stopp ist Castellfollit de la Roca. Die Gemeinde mit ihren knapp tausend Einwohnern zählt zu den malerischsten Orten Kataloniens, lesen wir, entsprechend neugierig sind wir. Wir parken am Ortsrand, auf dem Gelände daneben sind zwei größere Seniorengruppen mit Morgengymnastik und Tai Chi beschäftigt. Das sind auch so ziemlich die einzigen Menschen, denen wir begegnen: Die wenigen schmalen Gassen sind nahezu menschenleer, aber immerhin treffen wir an einem Garagentor auf Elvis. Das Ortsbild ist sehr ursprünglich: Viele der alten Häuser sind aus dunklem Vulkangestein gebaut. Die Hauptstraße schlängelt sich zwischen den Häusern hindurch bis an den geräumigen Platz an der Spitze des Orts. Von dort hat man eine schöne Aussicht ins Umland, nur ein wenig gestört von der großen Autobahnbrücke, die unweit von Castellfollit de la Roca das Tal überspannt. Direkt am Platz steht die Kirche San Salvador, deren Ursprung auf das 13. Jh. zurückgeht. Sie gilt als eines der zwei Wahrzeichen von Castellfollit de la Roca.

 

Castellfollit de la Roca, Torre del Rellotge
Das zweite Wahrzeichen ist der Torre del Rellotge, der Glockenturm von Sant Roc, der am anderen Ende der Hauptstraße vor dem Rathaus steht. Der Bau des Turms wurde 1925 abgeschlossen – ein Abgeordneter in Corts hatte 1919 versprochen, den Bau für die Menschen zu finanzieren, die für seine Wahl stimmten. Im Sockel des Turmes ist ein Trinkwasserbrunnen eingearbeitet, darüber ist das Stadtwappen von Castellfollit de la Roca zu sehen. Und noch weiter darüber thront Sant Roc, der Heilige Rochus von Montpellier, dem der Turm gewidmet ist. Der Heilige Rochus stammte aus noblem Haus und studierte Medizin. Als er während der Pestepidemie Mitte des 14. Jh. beide Eltern verlor, verschenkte er sein Vermögen und widmete sich der Behandlung von Pestkranken, die er allein durch das Zeichen des Kreuzes Christi heilte. Er selbst wurde von einem Hund gefüttert und von einem Engel geheilt, als er sich mit der Pest ansteckte. Der Heilige Rochus ist der Schutzpatron der Kranken und Krankenhäuser, der Ärzte, Chirurgen, Bürstenbinder, Pflasterer und einiger anderer Berufsgruppen. Obwohl er offiziell keiner der vierzehn Nothelfer ist, gilt er vielerorts als solcher. Er wird bei Tollwut, Unglücksfällen, Bein- und Knieleiden, sowie Seuchen aller Art, insbesondere der Pest und der Cholera angerufen. Rochus gehörte über Jahrhunderte zu den beliebtesten Volksheiligen. Auch in Deutschland finden sich  Rochuskapellen – im Allgäu ist es bis heute üblich, dem Heiligen Rochus einen Besen als Opfergabe zu bringen, damit er einen von Hautkrankheiten heilt. Das hängt noch mit dem alten Aberglauben an die Heilkraft von Besen zusammen, wonach das Abstreichen oder Schlagen mit einem Besen „Schwundwirkung“ bei Mensch und Tier haben soll.

 

Castellfollit de la Roca
Castellfollit de la Roca ist flächenmäßig das kleinste Dorf der Garroxta. Verantwortlich dafür ist seine außergewöhnliche und höchst dramatische Lage auf einer schmalen, fünfzig Meter hohen Basaltklippe, die den Zusammenfluss der beiden Flüsse Fluvià und Toronell markiert. Die Klippe wurde von zwei überlappenden Lavaströmen gebildet: Der erste kam vor 217.000 Jahren von Vulkanen aus der Region Olot; der zweite kam 25.000 Jahre später von Vulkanen in der Nähe von San Juan les Fonts. Die exponierte Lage ist auch der Grund, warum Castellfollit de la Roca zu den meistfotografierten Motiven der Region gehört. Besonders schön präsentiert sich der Ort bei Sonnenuntergang, wenn die Sonne die Felsklippen anstrahlt. Bei unserem Vormittagsbesuch lag die Felswand weitgehend im Schatten, war aber dennoch beeindruckend. Noch schöner ist der Anblick aus der Luft – da das Fliegen der Drohne nicht erlaubt ist, bleibt wohl für den nächsten Besuch tatsächlich nur der Heißluftballon.

 

Sadernes
Wir fahren weiter, ins etwa zehn Kilometer nördlich gelegene Sadernes, um dort eine der beliebtesten Wanderungen der Region zu machen: Durch den Canyon des Riera de Sant Aniol stromaufwärts in die Berge. Mit rund 33.000 Besuchern im Jahr ist die Tour zu den „geheimen Wasserfällen der Pyrenäen“ so beliebt, dass der motorisierte Zugang in der Hauptsaison beschränkt wird. Das soll Unmut bei den Einheimischen und Schäden am Natur- und Kulturerbe eindämmen. Vom 15. Juni bis 15. September sind einige Zufahrtsstraßen von neun bis neunzehn Uhr gesperrt. Auch Aktivitäten wie Klettern oder Canyoing unterliegen Einschränkungen und werden am besten im Vorfeld gebucht. Aktuelle Informationen dazu gibt es auf der Webseite des Alta Garroxta Konsortiums. Ende September ist der Parkplatz in Sadernes fast leer, und wir treffen unterwegs nur sehr wenige andere Wanderer.

 

Sadernes
Die Alta Garroxta war einst eine Hochburg der trabucaires, jener legendären Räuberbanden, die hier im 19. Jh. auf Beutezug gingen. Sie kämpften für „Gott, Tradition und katalanische Sonderrechte“. Nach ihrer Niederlage suchten sie Zuflucht in den Bergen und verlegten sie sich auf Raub und Enführung. Gerne überfielen sie Fabrikanten und Statthalter der Madrider Regierung und schafften es recht erfolgreich, sich als Robin Hoods zu inszenieren. In den Wäldern und Schluchten der bizarren Bergwelt war ihnen schwer beizukommen. Das wussten auch die Antifrankisten, die sich später ebenfalls hier versteckten. Heute ist die Region ein Paradies für Naturliebhaber. Der Wanderweg führt immer am Fluss entlang; das erste Stück auf einem Fahrweg, später auf einem zunehmend holprigeren Bergpfad.

 

Pont de Valenti, Sadernes
Etwa zweieinhalb Kilometer vom Parkplatz entfernt verlassen wir den Fahrweg und queren auf der Pont de Valenti den Fluss. Die mittelalterliche Bogenbrücke war eine Pflichtpassage für Händler, Köhler und Schmuggler – mit Sicherheit war sie auch für Räuber und Entführer ein beliebter Anlaufpunkt.

 

Sadernes, Easy Day Masia Pont de Valenti
Wer gerne alternativ und ruhig wohnt, findet neben der Pont de Valenti die Hostal de Ca la Bruta. Die kleine Herberge gehört Korbi Hort, dem Gründer und Direktor von Easy Day. Er hat es sich zum Ziel gemacht, „Atmosphären und Räume zu schaffen, in denen sich Menschen wohl und zu Hause fühlen und dazu inspiriert werden, das zu erkunden, was ihnen wirklich am Herzen liegt“. Hier, inmitten der Natur, sollen alle Arten von Naturprojekten eine Heimat finden – Tagungen, Veranstaltungen, Übernachtungen, Glamping und Camping, Kurse, Kunstprojekte, geleitete Mediationen und mehr sind möglich.

 

Sadernes
Wir folgen dem Fluss und finden ausreichend Möglichkeiten, uns zu beschäftigen: Aktiv …

 

Sadernes
… und nicht ganz so aktiv.

 

Sadernes
Nach etwa fünf Kilometern drehen wir um und laufen auf demselben Weg zurück. Folgt man dem Fluss weiter in die Berge, erreicht man die Wallfahrtskirche Sant Aniol d’Auuja und den Wasserfall Salt de Brull, wo klares Quellwasser in ein großes Felsbassin stürzt. Es ist nur eine von mehreren paradisieschen Badestellen – theoretisch. Praktisch gilt im gesamten Flusslauf Bade- und Schwimmverbot. Die einladend grünen Tümpel betrachten wir daher nur von oben. Insgesamt legen wir zehn Kilometer zurück; nur ein Bruchteil der möglichen Strecke. Die Wanderung haben wir als geruhsam empfunden, mit schöner Landschaft und Natur. Die Strecke weist wenige Steigungen auf und verläuft überwiegend schattig, was die Tour vor allem an heißen Tagen attraktiv macht. So spektakulär wie die Wanderung in der Mont-Rebei-Schlucht oder auf den Klettersteigen von Alquézar ist die Route bei weitem nicht, aber nichtsdestotrotz einen Besuch wert.

 

Santuari de la Mare de Déu del Mont
Eigentlich sind wir nach der Wanderung doch ein wenig müde. Eigentlich stehen Kaffee trinken und Füße hochlegen auf dem Programm. Eigentlich wollen wir nicht mehr viel Auto fahren. Un-eigentlich sehen wir hoch oben in den Bergen einen Aussichtspunkt, der schon von unten so spannend aussieht, dass wir ihn gesehen haben müssen. Eine sehr enge, kurvenreiche Straße führt uns hinauf auf 1124 Meter, zum Santuari de la Mare de Déu del Mont. Aus den Pyrenäen weht ein eisig kalter Wind, die Luft ist klar, es riecht nach Regen, der Himmel präsentiert sich dramatisch. Wir stehen bibbernd am Aussichtspunkt (nicht umsonst heißt er auch „zu den vier Winden“), kommen aus dem „ah“ und „oh“ und „guck mal“ gar nicht mehr heraus, und machen ungefähr zehn Millionen sehr ähnliche Fotos.

 

Santuari de la Mare de Déu del Mont, Statue Jacinto Verdaguer
Einer der die Aussicht ebenfalls mochte, war der Dichter und Priester Jacinto Verdaguer. Für sein Gedicht „Canigó“, das er 1880 begonnen hatte, wollte er den gleichnamigen Berg von der Ostseite aus sehen und landete dafür schließlich im Santuari de la Mare de Déu del Mont, wo er im Sommer 1884 mehrere Wochen verbrachte. Bis etwa 1700 galt der Pic del Canigó (im Hintergrund) mit seinen 2785 m als der höchste Berg der Pyrenäen. Er ist ein Symbolberg für Katalonien (obwohl er auf französischem Gebiet liegt) und wird auch als „Heiliger Berg“ oder „Olymp der Katalanen“ bezeichnet. Meist weht auf seinem Gipfel die katalanische Flagge. Verdaguer vollendete sein episches Gedicht (es umfasst mehr als 4000 Verse in zwölf Gesängen) über den Berg 1886. Es gilt als eines der Schlüsselgedichte der katalanischen Renaissance.

 

Santuari de la Mare de Déu del Mont
Das Santuari de la Mare de Déu del Mont, das „Heiligtum auf dem Berg“, ist ein Ensemble aus Kirche, Gästehaus und einem Fernsprechmasten. In der Kirche wird die „Liebe Frau vom Berg“ verehrt, eine Marienstatue aus Alabaster. Der Legende nach wachte ein Hirte hoch in den Bergen über seine Kuhherde. Eines der Tiere steckte immer wieder seinen Kopf in ein Loch in einer Klippe. Neugierig geworden tat der Hirte es der Kuh gleich und fand die Schnitzerei aus dem 14. Jh. Er brachte die Jungfrau Maria zum Kloster des Hl. Laurentius, wo man den Bau einer eigenen Kapelle beschloss. Als die Mönche mit dem Bau begannen, waren am nächsten Morgen sämtliche Werkzeuge verschwunden. Sie tauchten auf dem Gipfel des Berges wieder auf. Nachdem sich das wiederholte, verstanden die Mönche, dass die Jungfrau ihre Wallfahrtskirche oben auf dem Gipfel haben wollte, wo sie von 1311  bis 1318 gebaut wurde. Bis zum Bau der Straße im Jahr 1971 (die Asphaltierung wurde erst 1996 abgeschlossen) war das Santuari de la Mare de Déu del Mont nur zu Fuß (oder mit dem Muli) erreichbar. Im Santuari sind auch ein Gästehaus mit einigen wenigen Zimmern (mit fantastischem Ausblick) und ein Restaurant untergebracht.

 

Santuari de la Mare de Déu del Mont
Wegen der Nähe zum Mittelmeer ist der Blick nach Osten und Süden oft dunstig. Die beste Sicht hat man im Winter und Frühjahr, an kühlen Tagen. Auch wir haben Glück und können weit hinten das Mittelmeer sehen.

 

Kloster Sant Llorenç de Sous
Bei einsetzendem Regen machen wir am Rückweg kurz Halt am Kloster Sant Llorenç de Sous, das unterhalb des Heiligtums auf dem Berg liegt. Bis zum Bau des Santuari de la Mare de Déu del Mont wurde die Marienstatue „Unsere Liebe Frau vom Berg“ im Kloster Sant Llorenç de Sous verehrt. Die Benediktinerabtei wurde 872 erstmals urkundlich erwähnt. Ihren Höhepunkt hatte die Abtei um das Jahr 1000, als sie von der Diözese Girona unabhängig wurde. Nach schweren Erdbeben 1427 und 1429 und dem allmählichen Rückgang der Einnahmen verfiel das Kloster zunehmend.

 

Kloster Sant Llorenç de Sous
Im 18. Jh. wurde die Klosterkirche endgültig aufgegeben; ab Mitte des 19. Jh. dienten die Überreste des Klosters als Viehställe und Lager für landwirtschaftliche Geräte. Im 20. Jh. war der Ort unbewohnt und blieb bis zu den jüngsten Renovierungsmaßnahmen völlig verlassen. Die Ruine ist überraschend groß, mit Resten der dreischiffigen Kirche, des Kreuzgangs und einer Reihe anderer Gebäude. In der Nähe des Klosters liegt die Quelle Esparrreguera. Verdaguer erzählt die Legende, dass an einem heißen Tag einst zwei Männer vorbei kamen, die flüchtende Sarazenen verfolgten. Sie waren hungrig, durstig und müde. „Wenn Gott uns nur etwas Wasser geben würde“, rief einer von ihnen, und sofort sprudelte Wasser aus der Stelle, an der sich heute der Brunnen befindet. Dieser ist allerdings ausgetrocknet – vielleicht müssen durstige Wanderer nur mit ausreichend viel Inbrunst und Glaubensstärke bitten, um ihn wieder zum Fließen zu bekommen.

 

Besalu, La Martana
Einigermaßen durchgefroren fahren wir nach Besalú und checken im „La Martana“ ein. Das Hotel hat besticht durch seine Lage direkt an der mittelalterlichen Brücke, den Garten, die Terrasse und den schlösschenartigen Baustil.

 

Besalu, La Martana
Im Innern herrscht ein etwas wilder Stilmix aus bunten Tapeten, nicht weniger bunten Möbeln, Gemälden, Tiffany-Lampen und Deko-Artikeln. Die alten Bibliotheksschränke gehen darin fast unter.

 

Besalu, La Martana
Unser Zimmer ist einfach ausgestattet, die Betten bequem. Ein grobes Manko ist allerdings die Lage zum Hinterhof – weniger wegen der fehlenden Aussicht, als vielmehr wegen dem penetranten Geruch nach Kläranlage, der ein Schlafen bei geöffnetem Fenster unmöglich macht. Bei geschlossenem Fenster wurde es sehr warm; die Klimaanlage ist so laut, dass sie die Nachtruhe erheblich stört. Unsere letzte Nacht ist daher wenig erholsam und bringt uns zudem einen kräftigen Schnupfen ein. Wer im „La Martana“ nächtigt, dem empfehlen wir daher dringend ein Upgrade für ein Zimmer zur anderen Seite.

 

Besalu
Direkt vor der Hoteltüre liegt Besalús Wahrzeichen und seine bekannteste Sehenswürdigkeit: Die mittelalterliche Brücke „Pont Vell“ mit ihren sieben ungleichmäßigen Bögen und den zwei Türmen. Dieser Brücke ist es hauptsächlich zu verdanken, dass das mittelalterliche Städtchen im Sommer von Tagestouristen aus aller Welt überrannt wird.

 

Besalu, Pont Vell
Die 105 m lange Brücke überspannt den Fluss Fluvià. Sie wurde im 12. Jh. im romanischen Stil erbaut und gehört zu den besterhaltenen Kataloniens. Auffallend sind die beiden Türme in der Mitte und am Stadteingang, die beide mit Toren und Fallgittern gesichert sind. Im Mittelalter war hier eine Zahlstation, an der ein Brückenzoll errichtet werden musste.

 

Besalu, Pont Vell
Vom Aussichtspunkt in der Carrer de Rocafort ist gut zu erkennen, dass die Brücke „ums Eck“ gebaut wurde und einen deutlichen Knick aufweist.

 

Besalu
Direkt hinter der Brücke taucht man in ein (kleines) Gewirr enger Gassen. In den Läden gibt es Kunsthandwerk und Ritterkram (Schilde, Holzschwerter, Ritter-Kühlschrankmagneten); in den Arkaden der Plaça de la Llibertat gibt es Cafés und Bars. Der mittelalterliche Baustil ist fast konstant erhalten.  Eklatante Bausünden entdecken wir in der Altstadt keine einzige. Nicht ohne Grund steht die (gut restaurierte) Altstadt von Besalú unter Denkmalschutz. 1966 wurde Besalú zu einem Ort historischer und künstlerischer Bedeutung erklärt. Aufgrund seiner homogenen Altstadt diente Besalú bereits mehrfach als Drehort: In der Literaturverfilmung „Das Parfum“ wandert der Mörder Jean-Baptiste Grenouille über die alte Brücke; in der zweiten Staffel von „West World“ fahren in einer apokalyptischen Schlachtszene Panzer auf dem Platz vor der Kirche Sant Pere auf.

 

Besalu, Monastir de Sant Pere
In Besalú gibt es eine Reihe von Kirchen: Die romanische Kirche Sant Vicenç im Norden der Altstadt, die Kirche Sant Martí de Capellada etwas außerhalb der Stadt, und die Església-Hospital de Sant Julià im Süden der Altstadt. Fast direkt daneben, am Prat de Sant Pere, dem größten Platz in Besalú, steht die Kirche Sant Pere aus dem 12. Jahrhundert (im Bild). Sie gehörte zu einem noch älteren Kloster, von dem allerdings nichts mehr übrig ist, nicht einmal Ruinen. Die dreischiffige Kirche ist ausgesprochen schlicht gehalten und verzichtet weitgehend auf Innenausstattung. Neben der christlichen Gemeinde beherbergte Besalú zwischen dem 9. und 15. Jh. eine der größten jüdischen Gemeinden Kataloniens. Davon zeugen die Überreste einer Synagoge und eine restaurierte Mikwe – ein rituelles jüdisches Bad aus dem 11. oder 12. Jh., das durch Zufall entdeckt wurde und das einzige derartige Zeitzeugnis in Spanien ist.

 

Besalu, Circusland
Direkt neben der Kirche Sant Pere findet sich das Zirkus-Museum „Circusland“. Auf drei Stockwerken widmet sich eine liebevoll gestaltete Ausstellung der Geschichte des europäischen Zirkus und seiner verschiedenen Ausprägungen und Kunstformen. Bei unserem Besuch war das Museum leider bereits geschlossen.

 

Besalú nachts
Besalú ist ein typisches Tagesziel – nur ein kleiner Bruchteil der zahlreichen Besucher übernachtet hier. Das hat sein Gutes: Kaum haben die Geschäfte geschlossen und die Reisebusse den Parkplatz am Stadtrand verlassen, entwickelt die Stadt einen gänzlich anderen Charme. Die Restaurants und Bars füllen sich mit Einheimischen, und trotz leichtem Regenwetters sind die Straßencafés gut besetzt.

 

Besalú, Cova Criolla
Wir ergattern einen Platz in der Pizzaria „Cova Criolla“ unweit der Klosterkirche Sant Pere und essen ganz hervorragnde Pizza, Tapas und Desserts. Service durchs Fenster inklusive.

 

Besalu
Nach einem tollen Abendessen, einer lausigen Nacht, einem leckeren Frühstück auf der Terrasse und einem letzten Blick auf die romanische Brücke in der Morgensonne verlassen wir Besalú und machen uns auf den Heimweg nach Deutschland.

 

Unsere Nordspanien-Rundreise ist in ebenso nachhaltiger wie guter Erinnerung geblieben – sie war abwechslungsreich, mit spektakulären Landschaften, schönen Städten, überraschenden Highlights, gutem Essen und einer angenehmen Mischung aus Ruhe und Trubel, Entspannung und Bewegung. Wir sind zuversichtlich, dass es zwar unser erster, aber nicht unser letzter Besuch im Pyrenäenvorland war.

 

 

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